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Daniel Bahr
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Frage von Jan B. •

Frage an Daniel Bahr von Jan B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Bahr,

mit großem Interesse habe ich am 25. Januar 2007 die TV-Sendung „Berlin Mitte“ im ZDF verfolgt und fühle mich gezwungen, den von Ihnen getätigten Aussagen deutlichst zu widersprechen. Ich selber habe jahrelang im Pflegebereich – sowohl in Seniorenwohnheimen als auch in Wohngruppen für körperlich und geistig behinderte Menschen – gearbeitet und die Missstände im Pflegebereich am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Daher nehme ich es mir heraus, Ihre Position mit fundierter Kritik zu betrachten.

Vorab ein Paar Fakten, die Sie interessieren sollten:

Der Anteil der Wähler im Alter von unter dreißig Jahren liegt inzwischen bei unter dreißig Prozent, der Wähleranteil der über sechzig Jährigen lag bereits bei den vergangenen Wahlen bei über sechzig (!) Prozent – der Wahlausgang wird aufgrund der demographischen Entwicklung in der BRD inzwischen mehrheitlich von den Pensionären entschieden – in diesem Kontext sind Ihre Äußerungen im höchsten Maße unklug – Sie missachten mit Ihrer Haltung die Sorgen und Belange der angehenden Pensionäre und Senioren in haarsträubender Weise. Ich kann die von Ihnen im Rahmen dieser o.g. Diskussion vertretene Position nicht ernst nehmen. Sie haben offensichtlich keine Ahnung von der Materie oder verleugnen Sie etwa die bestehenden Missstände in jenen Einrichtungen wider besseren Wissens ?

Wie kann es sein, dass die FDP Sie, Herr Bahr, zum gesundheitspolitischen Sprecher ernennt, obwohl Sie derart dreist – und dazu noch öffentlich - die bestehenden, zum Teil unvorstellbar unzumutbaren und unmenschlichen Verhältnisse in bundesdeutschen Altenpflegeheimen leugnen bzw. von diesem überaus wichtigen gesundheitspolitischen Thema schlicht und ergreifend keine realistische Vorstellung haben ?

Ihre Aussagen sind ferner eine Beleidigung für jeden, der in deutschen Seniorenpflegeeinrichtungen gezwungen ist, seinen ehrenvollen Dienst zu erfüllen.

Mit freundlichem Gruß

Jan Bullwinkel, 1981 geb.

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Antwort von
FDP

Es gibt sicherlich Probleme bei der Versorgung von Pflegebedürftigen, jedoch ist dies kein flächendeckendes Problem. Im Gegenteil: die aller meisten Mitarbeiter und Heimbetreiber sind sehr engagiert und motiviert. Auf unzähligen Besuchen in Pflegeeinrichtungen konnte ich dies eindrucksvoll erleben.

Auf Missstände in Einrichtungen und die demografische Entwicklung muss die Politik jedoch reagieren. Wir müssen die gesetzliche Pflegeversicherung reformieren. Weg von der Umlagefinanzierung hin zu einer Kapitaldeckung. Die Mitarbeiter vor Ort müssen ihre eigentliche Arbeit verrichten können und nicht zunehmend bürokratische Aufgaben. Dazu hat die FDP einen eigenen Antrag in den Deutschen Bundestag eingebracht. Mit unseren parlamentarischen Initiativen wollen wir die Situation für alle Betroffenen verbessern.

Unsere Initiativen können Sie auf meiner Homepage oder auf Seiten der FDP-Bundestagsfraktion abrufen.