Frage an Daniel Bahr von Wolfgang M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Hr. Minister Bahr,
wie kamen Sie auf die Idee, die PKV für alle zu öffnen?
Beim aktuellen Gesetzesstand sollte die PKV weitestgehend verhindert werden.
Bei der PKV ist der Markt außer Kraft gesetzt.
Steht die FDP nicht mehr für die freie Marktwirtschaft?
Konkret:
Bestandskunden einer PKV können aus wirtschaftlichen Gründen die Versicherung nicht mehr wechseln.
Der Grund dafür ist, dass die Rücklagen eines Versicherten der Versicherung gehören und nicht dem Versicherten. Damit haben die Versicherten ihren Kunden in der Hand und können die Tarife beliebig erhöhen. Teilweise mehrere Jahre hintereinander um ca. 25 %. Ein Neuanfang bei einer anderen Versicherung ist immer noch teurer. Sind Ihnen diese Dinge nicht bekannt?
Warum gehören die Rücklagen der Versicherung und nicht den Kunden, mit dessen Geld sie gebildet werden?
Auch Kapitalerträge auf diesen Rücklagen sind nur mit Hilfe des von Kunden bezahlten Geldes möglich.
Bevor einer PKV zusätzliche Kunden ermöglicht werden, müssten die Rücklagen den Kunden gehören. Bei jeder Tariferhöhung müsste die PKV die persönlichen Rücklagen auf die Tarif-Benachrichtigung schreiben und mit diesen Rücklagen müsste man zu einer anderen Versicherung wegen eines Angebotes gehen können.
Das hätte zum einen den Vorteil, dass jeder Kunde privat und auch die Allgemeinheit (Verbraucherverbände) wüsste, wie viel des Tarifbeitrages in die Rücklage geht. Heute locken PKV junge Kunden mit niedrigsten Beiträgen in die PKV, bilden zu geringe Rücklagen und im Alter wird der Kunde abgezockt. Das ist meine persönliche Erfahrung. Das berichten auch die verschiedensten Fernsehreportagen.
Außerdem wären Wechsel der Versicherung auch für Bestandskunden möglich, wenn man die Rücklagen zur neuen Versicherung mitnehmen könnte. Ich könnte mir vorstellen, dass selbst die GKV wieder PKV-Versicherte aufnehmen würde, wenn sie mehrere 10.000 Euro als Einstand mitbrächten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Mücke