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Frage von Holger S. •

Frage an Daniel Bahr von Holger S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Minister Bahr,

Ihr Staatssekretär Ilka hat am 15.2. neue Erkenntnisse zur Männergesundheit vorgestellt. Dort wird im Hinblick auf die 5 Jahre kürzere Lebenserwartung der Männer als wichtigste Punkte Bewegungsmangel und zuviel Alkohol und Zigaretten genannt. Mit anderen Worten: Männer sind selbst schuld.

Leider wurde der Nachweis der Richtigkeit dieser Behauptungen nicht erbracht, vielmehr finden sich gewichtige Anhaltspunkte, daß sozioökonomische Faktoren, die nicht in den individuellen Verantwortungsbereich fallen, ausschlagebend sind.
So ist es rätselhaft, wieso ausgerechnet in männerdominierten Massenberufen Bewegungsmangel herrschen soll, vielleicht schauen Ihre Experten einem Maurer-Entsorger-Postboten- Bandarbeiter-Bergmann mal einen Tag lang zu.
Ebenso ist es eine Binsenweisheit, daß tödliche Arbeitsunfälle und Beruferkrankungen zu 98% Männer betreffen.
Bezüglich des Genußmittelmißbrauchs ist darauf hinzuweisen, daß die häufigsten Ursachen, die zu einem vorzeitigen Tod führen, bei beiden Geschlechtern gleich sind, dennoch fast 100% mehr Männer vorzeitig versterben. Wäre nun männlicher Alkohol- und Nikotinmißbrauch sowie Bewegungsmangel Hauptursache, müßte sich aus Gründen der Logik das Verteilungsmuster der Ursachen deutlich unterscheiden, was nicht der Fall ist.
Andere Faktoren sind hier genannt:
http://www.welt.de/gesundheit/article13340680/Die-Rangliste-der-50-gefaehrlichsten-Berufe.html

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-28990741.html

Wir sehen also, daß die Lebenswirklichkeit der Männer die entscheidende Einflußgröße darstellt.

Warum erforschen Sie nicht die wahren Ursachen, sondern befördern das politisch- korrekte, neomarxistische Dogma, daß geschlechtsspezifische Nachteile von Männern grundsätzlich selbstverschuldet sind?

MfG

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