Frage an Daniel Bahr von Peter L. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Bahr,
ist es wahr, dass sowohl eine Rezeptpflicht für Paracetamol als auch für Aspirintabletten eingeführt werden soll? Und ist es wahr, dass die Absicht besteht, für JEDEN Arztbesuch 5 Euro vom Patienten zu verlangen? Gleichzeitig wird aber gesagt, dass die Zahl der Arztbesuche pro Person zu hoch sei. Wie passt das zusammen? Wieviele Fälle gab es in den letzten 50 Jahren, in denen Paracetamol oder Aspirin EINDEUTIG Verursacher von Erkrankungen waren? Sind nicht die Nebenwirkungen von Alkohol und Nikotin erheblich gefährlicher einzuschätzen als die von Paracetamol und Aspirin? Vor einiger Zeit wurden die Packungsgrößen bei Paracetamol mit der gleichen Argumentation verändert. Das Resultat war etwa 30 Prozent weniger Inhalt der Packung bei kaum veränderter Preisgestaltung. Welche Auswirkungen soll diese neue Regelung haben? Soll sie der Unterstützung der Pharmaindustrie dienen (wohl kaum, da ja die Hemmschwelle für den Kauf dieser Mittel erhöht werden soll)? Die Apotheken werden ebenfalls nicht begeistert sein. Ich vermute ja, dass die Rezepte nicht einfach in den Mülleimer geworfen werden, sondern irgendwo ordnungsgemäß abgelegt werden müssen, was den bürokratischen Aufwand für die Apotheker nochmals erhöht. Also bleibt die Frage, was mit den 5 Euro passieren soll, die merkwürdigerweise zeitgleich ins Gespräch kamen. Verbleiben die bei den Ärzten oder sollen sie die Gewinne der Krankenkassen mehren, die ja in diesem Jahr merkwürdigerweise wieder auf einem sehr hohen Niveau sind? Ich bin gespannt auf eine Antwort...
Peter Lassen