Frage an Daniel Bahr von Heike S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Bundesgesundheitsminister Bahr,
auf Vorschlag des BMG hat die Bundesregierung den Entwurf für das Versorgungsstrukturgesetz verabschiedet. Das Gesetz soll "neue Anreize für Ärzte schaffen, sich in unterversorgten oder zukünftig nicht mehr ausreichend versorgten Regionen niederzulassen … ohne die notwendigen Anreize für Mediziner droht ein zunehmender Mangel an Hausärzten, aber auch an Fachärzten.“
Anzumerken ist: in der Bundesrepublik Deutschland wird das gesamte Medizinstudium von der Öffentlichen Hand finanziert. Allein ein Studienplatz in Humanmedizin kostet den Staat mehr als EUR 200.000 pro Hochschulabsolventen !!! Darüber hinaus hat die Dtsch. Ärzteschaft durch ihren Streik eine erhebliche Steigerung des Einkommens erhalten (15% + andere Zahlungen)
Meine Fragen: Warum werden Ärzte nach der Approbation nicht durch die BRD für fünf Jahre in die ländlichen Gebiete entsendet? Wieso wird dies nicht wie in anderen europäischen Ländern nach dem notwendigen Bedarf gehandhabt, z.B. Norwegen? Weshalb stellt die Kassenärztliche Bundesvereinigung keine flächendeckende Versorgung sicher? Interessanterweise hat allein der Landkreis Starnberg (betuchtes Publikum) eine ärztliche Versorgung von 145%.
Wann werden Anreize für Pflegeberufe (z.B. die Fachkrankenpflege, Krankenpflege, Altenpflege) geschaffen? Diese sind sind genauso wichtig für die Versorgung der kranken Patient(inn)nen. Wenn Pflege nicht notwendig wäre, bräuchte es auch gar keine Krankenhäuser, nur Arztpraxen und Ambulanzen. Gerade die Pflegeberufe haben jedoch katastrophale Arbeitsbedingungen — schwere körperliche und emotionale Belastung, personelle Unterbesetzung, Wechselschichtdienst, geringe Bezahlung!
Meines Erachtens ist es essentiell, ein Gesetz zur Sicherung der Gesundheits- und Krankenpflege für die ambulante und stationäre Patient(inn)enversorgung zu erlassen. Man denke an das vom BMG ausgerufene Jahr der Pflege
Heike Strunk, M.N.
Krankenschwester u.
Pflegewissenschaftlerin