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Daniel Bahr
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Frage von Jan N. •

Frage an Daniel Bahr von Jan N. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Bahr,

das Sparpaket der Bundesregierung sieht eine Absenkung des Elterngeldes auf 65% des Nettoeinkommes vor, davor waren es 67%, die Höchstgrenze bleibt bei 1800€. Bei einem hohen Einkommen ist es irrelevant, wieviel % des Nettoeinkommes gezahlt wird, wenn man eh an der Höchstgrenze von 1800€ hängen bleibt. Bei einem geringen Einkommen, spielt dagegen die %-Höhe eine Rolle. Bei 1500€ netto machen die 2% 30€ im Monat aus, bei weitaus höheren Einkommen ändert sich nichts, die bekommen weiterhin 1800€ ausgezahlt.
Wieso wurde nicht die Höchstgrenze auf 1500 oder 1600€ abgesengt und die prozentuale Höhe gleich gelassen, um die Einsparung zu erzielen? Finden sie das sozial und gerecht, oder sollten nur die eher höheren Einkommen geschont werden?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Neumann,

vielen Dank für Ihre Frage. Lassen Sie mich eines vorneweg schicken. Das Modell des Elterngeldes kommt aus Skandinavien. Dort wird aber viel weniger Elterngeld ausgezahlt als in Deutschland.

Hätte man lediglich die Absenkung der Deckelung auf 1500 oder 1600 Euro gemacht, wäre das Sparvolumen bei weitem nicht so hoch gewesen. Außerdem hätte es diejenigen besonders hart getroffen, die knapp über der Deckelung liegen. Anders aber als im "Mittelbauch", wären hier dann Einbußen von 200 oder gar 300 Euro entstanden. Gerade jenen Familien kann aber auch nicht nachsagen, dass sie bereits zu den Top-Verdienern in der Gesellschaft gehören. Natürlich sind die Einbußen gerade bei niedrigen Netto-Löhnen hart, aber ich glaube, dass 30 Euro, um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, eher zu verkraften sind, als 200 oder 300 Euro.

Nichts desto trotz stellt die FDP-Bundestagsfraktion gerade Überlegungen an, die Deckelung auf 1500 oder 1600 Euro zu senken. Dazu werden gerade fraktionsintern Berechnungen angestellt.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Bahr