Frage an Daniel Bahr von Hans B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Bahr,
meine Frage: Sollte bei der GKV nicht neben der sozialen Komponente auch eine leistungsbeziehende Komponente eingebaut werden, z.B. ein Eigenanteil von 5% an der Arztrechnung mit einer Deckelung bei einem halben Monatsgehalt oder Hartz4-Bezug, Rente etc. (bei der Neuberechnung des Hartz4-Satzes könnten ja z.B. 10-20 € für Arztkosten ausgewiesen sein).
Warum soll derjenige, der nie zum Arzt geht, genauso viel zahlen wie derjenige, der die GKV sehr häufig in Anspruch nimmt? Der Kranke profitiert halt viel mehr von der Solidargemeinschaft, daher kann man auch eine höhere Beteiligung an den Kosten erwarten.
Dies wäre auch eine Reform, die seinen Namen verdient, weil nicht nur Geld in die Kasse kommt bzw. Geld umverteilt wird, sondern echte Effizienzgewinne erwartet werden können (Rückgang überflüssiger Arztbesuche, bessere Kontrolle der Arztrechnungen).
Mit freundlichen Grüßen
Hans Berg
Sehr geehrter Herr Berg,
vielen Dank für Ihre Frage.
Es entspricht einem Grundanliegen der FDP, die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger zu stärken, gerade im Gesundheitswesen. Dazu gehört auch eine Förderung des Kostenbewusstseins der Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Eigenanteile, wie die von Ihnen vorgeschlagenen, sind dem System der GKV schon bisher nicht fremd. Beispielsweise müssen Versicherte bei Arztbesuchen, bei Krankenhausaufenthalten oder bei Bezug von Arzneimitteln oder Heil- und Hilfsmitteln zu Lasten der GKV Zuzahlungen leisten, die sich zumindest teilweise auch nach der Höhe der Kosten der in Anspruch genommenen Leistung richten. Im Rahmen der anstehenden Reformen des Gesundheitssystems wird auch zu prüfen sein, inwiefern an diesen Regelungen Änderungen vorzunehmen sind.
Darüber hinaus plant die Koalition mit der Ausweitung der Möglichkeiten der Kostenerstattung eine weitere Maßnahme, die zum Ziel hat, die Kostentransparenz im Gesundheitswesen für Versicherte und Ärzte zu erhöhen. Auch dadurch fördern wir eigenverantwortliches Handeln der Bürgerinnen und Bürger.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Bahr