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Frage von alexander k. •

Frage an Daniel Bahr von alexander k. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Bahr,

die FDP ist der Meinung, dass eine Kennzeichnungspflicht im Interesse der Gesundheit der Bürger über die sog. Ernährungsampel nicht nötig sei und eher den Tatbestand der Beformundung darstelle. Dazu meine Fragen an Sie:

1. Ist es richtig, dass der FDP die Gesundheit der Bürger, die auch Sie gewählt haben, weniger wichtig ist, als das die Industrie weiterhin nachweislich schädliche Produkte auch an Kinder verkauft, um daran ihren Profit zu maximieren? (eine andere Schlussfolgerung ist mir bei dieser Politik nicht möglich.)
2. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, wie sieht die für den Bürger nicht beformundende Lösung der FDP aus?
3. Viele Bürger wünschen sich nachweislich diese Lösung. Umfragen bestätigen dies. Worauf beruht die Gewissheit der FDP, dass die Mehrheit der Bürger dies als Beformundung betrachten und nicht wollen?
4. Vor einigen Tagen haben sich die Ärzte einheitlich für diese Ampel ausgesprochen. Bei 37 Mio. Erwachsenen und 2 Mio. Kindern mit Übergewicht in Deutschland verständlich. Ist die FDP nicht geradezu verpflichtet, jede erdenkliche Möglichkeit zu nutzen, die nachweislich - andere länder beweisen dies - diese Zahlen reduzieren?!

Mit Dank im voraus für eine direkte und konkrete Antwort!
Alexander Koch

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Koch,

eine verständliche und anwenderfreundliche Kennzeichnung ist aus gesundheitlicher Sicht zu begrüßen und kann die Kaufentscheidung bzw. die Produktauswahl beeinflussen. Damit kann eine ausgewogene Ernährung im Rahmen eines gesundheitsförderlichen Lebensstils unterstützt werden. Berücksichtigt werden muss allerdings, dass Produkte und Etiketten bereits heute verschiedene Informationen wie Zutaten enthalten müssen; auch freiwillige Angaben gerade zum Nährwertgehalt sind ebenfalls darauf zu finden.

Mit der Ampelkennzeichnung soll auf einfache Weise erkennbar sein, welche Lebensmittel bei einer ausgewogenen Ernährung unbedenklich sind und welche nur selten gegessen werden sollen. Problematisch daran ist die Einteilung der Lebensmittel, da eine Zuordnung nicht immer einfach ist (z.B. Avocado und Nüsse eher rot, wegen hohem Fettgehalt).

Eine verbraucherfreundliche und zielführende Kennzeichnung sollte aussagekräftig und leicht verständlich sein. Gleichzeitig muss berücksichtigt werden, dass es "ungesunde" Lebensmittel nicht gibt (verdorbene Lebensmittel ausgenommen). Vielmehr kommt es auf die Menge und Häufigkeit des Verzehrs an. Die Ampelkennzeichnung stellt hierfür, wie gesagt, ein zu grobes Raster dar. Deshalb bin ich der Auffassung, dass derzeit noch keine abschließende Entscheidung hinsichtlich der konkreten Kennzeichnungsform erfolgen sollte. Es sind noch weitere Kenntnisse einschließlich von Forschungen zur Bewertung, der Erreichbarkeit der Zielgruppen sowie den Erfolgsaussichten der unterschiedlichen Vorschläge notwendig.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Daniel Bahr