Frage an Daniel Bahr von Dirk P. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Bahr,
die FDP wirbt in ihrem Wahlkampf und auf ihrer Homepage massiv für private Zusatzversicherungen, wie in dem Beitrag des ARD-Magazins Monitor vom 13.08. ersichtlich. Leider waren Sie dort nicht bereit, Rede und Antwort zu stehen.
Nun weisen Sie in Ihrem Lebenslauf auf Ihrer Homepage darauf hin, dass Sie Mitglied u.a. bei der Ergo-Versicherungsgruppe sind. Wie stehen Sie in diesem Kontext zum Thema Unabhängigkeit insbesondere im Hinblick auf Ihre hauptberufliche Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter?
Quelle: http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2009/0813/fdp.php5
Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Peuntner,
vielen Dank für Ihre Frage.
Lassen Sie mich zunächst folgendes richtig stellen: Ich war selbstverständlich bereit, der Redaktion von Monitor Rede und Antwort zu stehen. Allerdings schriftlich, da ich meine bereits längerfristig zugesagten Termine für ein angefragtes 1-Stunden-Interview nicht mehr absagen konnte. Meine schriftlichen Antworten sind in der Sendung jedoch nicht ausgestrahlt worden.
Ich werbe auf meiner Homepage nicht für Zusatzversicherungen. Ich werbe für eine Reform, die auf Vorsorge setzt, weil wir die Krankenversicherung nur so fit machen können für die Herausforderungen des demografischen Wandels und des medizinisch-technischen Fortschritts. Wir brauchen hierzu nicht weniger, sondern mehr Elemente der privaten Krankenversicherung, nämlich den Aufbau von Altersrückstellungen.
Die gesetzliche Krankenversicherung ist derzeit auf diese Herausforderungen nicht vorbereitet. Sie lebt von der Hand in den Mund. Ohne eine Reform, die auf Vorsorge und Nachhaltigkeit setzt, werden erhebliche Beitragssatzsteigerungen und/oder Leistungskürzungen bei einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft unvermeidbar sein.
Die FDP ist die einzige Partei, die hierauf eine Antwort gibt, denn wir wollen, dass die Krankenversicherung auch künftig noch allen eine gute Versorgung bietet.
Ein Abgeordneter kommt nie aus dem Nichts, sondern hat (hoffentlich) eine berufliche Existenz und Erfahrung vor dem Mandat erlebt. Diese gibt mir die Unabhängigkeit bei politischen Entscheidungen. Ich sitze in einem Beirat der Ergo-Gruppe, das habe ich öffentlich und transparent gemacht. Ich bin nicht Weisungsempfänger der Ergo.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Bahr