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Frage von Michael L. •

Frage an Dagmar Freitag von Michael L. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrte Frau Freitag,

laut einem Artikel der italienischen Zeitung "La Gazetta dello Sport", der in Auszügen auf dem Internetportal
http://www.pro-medienmagazin.de veröffentlicht wurde, haben die Verantwortlichen für die Olympischen Spiele in Peking beschlossen, den Sportlern sowohl das Tragen christlicher Symbole als auch das Mitführen von Bibeln zu untersagen.

Frau Freitag, Sie sind Mitglied im Sportausschuss und Abgeordnete einer Partei, die sich für Toleranz und Gleichberechtigung der Religionen in Deutschland stark macht.

Ist Ihnen diese Entscheidung bekannt?
Was werden Sie konkret gegen diese Diskriminierung und Eingriff in die Religionsfreiheit unternehmen?

Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Lenze,

herzlichen Dank für Ihren Eintrag. Nach meinen Informationen wird das Organisationskomitee für die Olympischen Spiele in Peking (BOCOG) Bibeln und das Tragen von religiösen Symbolen im Olympischen Dorf nicht verbieten.

Der Umgang mit religiösen Gegenständen bei Olympischen Spielen ist klar in der Olympischen Charta des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) geregelt. Deren Regel 51 besagt, dass in Olympischen Stätten keinerlei politische, religiöse oder ethnische Werbung erlaubt ist. Hingegen darf jeder Teilnehmer der Spiele seine Bibel, seinen Koran oder ähnliche Schriften oder Gegenstände für seinen persönlichen Gebrauch bei den Olympischen Spielen mit sich führen. In der Praxis bedeutet dies, dass jeder Teilnehmer natürlich seine persönlichen religiösen Gegenstände mitbringen darf, sie dürfen jedoch nicht für Werbezwecke verwendet werden.

Wie es zu dem von Ihnen zitierten Artikel in der "La Gazetta dello Sport" kam, lässt sich nach Informationen des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) vermutlich folgendermaßen erklären: Während des World Press Briefings im Oktober dieses Jahres in Peking war es nach Angaben des IOC diesbezüglich offensichtlich zu einem Missverständnis zwischen einem italienischen Journalisten und einem chinesischen BOCOG-Sprecher gekommen, die sich auf englisch über die IOC-Bestimmungen ausgetauscht hatten.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Bedenken hiermit zerstreuen.

Mit freundlichen Grüßen

Dagmar Freitag