Frage an Dagmar Freitag von Ulf D. bezüglich Finanzen
Währungspolitik der EZB
Sehr geehrter Frau Freitag!
Die EZB soll nicht nur den Leitzins auf faktisch 0 % gesenkt haben, sie will darüber hinaus von den Banken im Süden Europas einschließlich Frankreichs „faul“ gewordene Kredite kaufen, damit diese frisches Geld ausleihen können. Der EURO soll daraufhin „abgestürzt“ sein.
Was wollen Sie bzw. die Koalition gegen dieses bedrohliche Vorhaben der EZB, das an die Bankenkrise in den USA und die davon ausgelöste weltweite Finanzkrise erinnert, politisch unternehmen, damit ihre Wähler nicht zur AfD abwandern.
Mit freundlichen Grüßen
Ulf Draack ,
58644 Iserlohn. 05.09.14
![Foto: Die Hoffotografen GmbH Portrait von Dagmar Freitag](/sites/default/files/styles/politician_teaser_xsmall/public/politicians-profile-pictures/m-0121_41575_hoffotografen.jpg?itok=RVYPK16k)
Sehr geehrter Herr Draack,
vielen Dank für Ihre Frage.
Aus Respekt vor der Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB) kommentiere ich einzelne geldpolitische Entscheidungen der EZB grundsätzlich nicht.
Richtig ist, dass die EZB angekündigt hat, verbriefte Kredite (sog. Asset Backed Securities) aufzukaufen. Die Details für dieses Programm wird die EZB im Oktober 2014 bekannt geben. Verbriefte Kredite sind nicht gleichzusetzen mit "faulen Krediten". Ebenso ist es nicht korrekt, dass der Euro nach der Ankündigung der EZB "abgestürzt" ist. Vielmehr hat er um 1-2 Cent gegenüber dem US-Dollar nachgegeben. Der Außenwert liegt damit aber immer noch über dem langfristigen Durchschnitt.
Mit freundlichen Grüßen
Dagmar Freitag