Frage an Cornelia Seibeld von Matthias K. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau MdA Seibeld,
vielen Dank für Ihre ausführliche Beantwortung.
Es ist erschreckend, dass Sie und andere Abgeordnete der Flughafengesellschaft 444 Millionen bewilligen und sich dabei wieder auf deren (Falsch-)Informationen verlassen, für mich unbegreiflich!
Leider haben Sie meine Frage nicht richtig verstanden. Bilanzen (Jahresabschlüsse) werden rückwirkend erstellt. Auch im Untersuchungsausschuss werden überwiegend Fehler der Vergangenheit beleuchtet. Nein, ich meine einen Wirtschaftsplan, der die zukünftige Entwicklung prognostizieren soll.
In der Vergangenheit wurden ja die Warnungen vieler Experten vom Senat und FBB ignoriert (z.B. s. SPIEGEL 47, „Projekt Größenwahn“, MdB Dankert). Auch heute gibt es viele Experten, z.B. Hr. Faulenbach da Costa (s. a. o. Bericht BERLINER ZETUNG), die dem BER jahrelange Defizite vorhersagen, die dann, nach Milliarden Baukosten, auch wir Steuerzahler begleichen müssen. Leider werden diese Warner wieder ignoriert.
Um einen realistischen Ausblick in die wirtschaftliche Zukunft des BER zu bekommen, sind Senat und FBB nicht als verlässliche Quellen geeignet, insbesondere vor dem Hintergrund der massiven Falschinformationen der Vergangenheit.
Es sollte eine wirklich UNABHÄNGIGE Fachkanzlei beauftragt werden, die über das notwendige ökonomische und luftfahrtspezifische Know-How verfügt. Auch wenn die Abgeordneten sich redlich bemühen, es fehlt ihnen schlicht der fachliche Hintergrund zu dieser komplexen Materie. Hinweis: Gutachten von Bezahl-Profs mit Gefälligkeitsgutachten, wie in der Vergangenheit von FBB und Senat bestellt, sind ebenfalls nicht hilfreich.
Offensichtlich sind SPD & CDU bereit, weitere Gelder für BER zu bewilligen, ohne zu wissen, ob sie nicht ein Pleiteobjekt finanzieren (s. Flughafen Leipzig: 1.3 Milliarden Baukosten, jetzt 30 – 50 Mio. Verlust im Jahr).
Frage: Wann wird endlich ein BER-Wirtschaftsplan vorgelegt? Ab wann zahlt die FBB Zinsen (wie viel?)auf unsere eingezahlten Steuergelder?
Sehr geehrter Herr Dr. Kiessling,
vielen Dank für Ihre Ausführungen.
Zu Ihrer letzten Absatz-Frage kann ich Ihnen nur sagen, dass es keine neuen Erkenntnisse gibt und ich Ihnen weiterhin übermitteln muss, dass die Vorlage des Wirtschaftsplans und die Betrachtung des Testats der Wirtschaftsprüfer durch den Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft vorgenommen wird.
Mit freundlichen Grüßen
S. Seibeld