Frage an Conny Mayer von Bernd M. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Müller,

die internationale PISA-Studie 2003 wurde im Herbst 2004 veröffentlicht. Sie zeigte Leistungsverbesserungen der Schulen in Deutschland, allerdings nicht bei den Gesamtschulen. In Deutschland wurde die PISA-Studie um einen Bundesländervergleich ergänzt (PISA-E), der eigentlich erst im Herbst dieses Jahres veröffentlicht werden sollte. Um Spekulationen im Bundestagswahlkampf zu verhindern, hat sich die Kultusministerkonferenz (Auftraggeber) für eine Veröffentlichung der Kernergebnisse bereits am 14. Juli 2005 entschlossen. Eindeutige Sieger des PISA-Ländervergleichs sind die unionsgeführten Bundesländer. Bayern, Sachsen, Baden-Württemberg und Thüringen führen die Länderliste an.

Die gesamte PISA-Länderstudie mit zahlreichen Detailinformationen sollte am 03. November 2005 veröffentlicht werden. Nun hat die Zeitung "Die Welt" in der letzten Woche berichtet, dass SPD-geführte Länder auch nach der Bundestagswahl nur eine Teilveröffentlichung wollen. Wahrscheinlich fürchten sie die Offenlegung des schlechten Abschneidens der von ihnen favorisierten Gesamt- und Einheitsschulen. Zudem dürften in den SPD-geführten Ländern auch die Hauptschulen schlecht abschneiden, weil diese systematisch vernachlässigt worden sind. In der SPD befürworteten viele Bildungspolitiker aus ideologischen Gründen nach wie vor die Einheitsschule. Sie möchten erreichen, dass Gymnasien abgeschafft werden und alle Kinder "länger gemeinsam lernen". Angeblich soll dies sozialer Selektion entgegenwirken. Die bisher bekannt gewordenen PISA-Ergebnisse zeigen genau das Gegenteil. Sie zeigen, dass auch die Kinder aus sozial schwächeren Schichten und die Migrantenkinder in gegliederten Syste­men, wie in Bayern, bessere Leistungen erzielen. Das wollen viele in der SPD und auch bei den Grünen nicht wahrhaben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Conny Mayer MdB