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Claudia Flemming
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Frage von Michaela W. •

Frage an Claudia Flemming von Michaela W. bezüglich Staat und Verwaltung

Sehr geehrte Frau Flemming,

kann man mit Ihrer Hilfe darauf hoffen, dass die Schulbusse in Zukunft nicht mehr derartig überfüllt sind und unsere Kinder sicher zur Schule und nach Hause befördert werden können? Musste sinnvoller Weise in den Ferien lesen, dass ein Landrat selber mit dem Bus mitgefahren ist, um die Situation vor Ort zu testen, kann man von Ihnen erwarten, dass Sie so etwas wenn dann während der Schulzeit versuchen würden?

Herzliche Grüße

Michaela Waldinger

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrte Frau Waldinger,

vielen Dank für Ihre Frage .
Die Freien Wähler und ich persönlich stehen wie folgt dazu: zunächst muss man sagen, dass gerade morgens die Schulbusse häufig sehr voll sind, überfüllt im rechtlichen Sinne sind sie aber so gut wie nie, d.h. die zulässsige Personenzahl lt. KfZ-Brief wird praktisch nie erreicht, da ja auch Schultasche etc. Platz in Anspruch nehmen.

Trotzdem: Ehrlich muss man zugeben, dass eine Verbesserung in diesem Punkt sicherlich erstebenswert wäre, allerdings ist dies im Grunde eine Geldfrage. Wenn Bayern und die Kreise mehr für die Schülerbeförderung ausgeben würde, könnten mehr Busse angeschafft und mehr Fahrer eingestellt werden. Was auch wahr ist: Gerade auf der Fläche finanziert der Schülerverkehr den restlichen ÖPNV, d.h. mit den Einnahmen der Schülerkarten kann der defizitäre Verkehr tagsüber betrieben werden, wo ja oft nur 5 oder 10 Fahrgäste mitfahren. Oder der Bus fährt gar nur warme Luft spazieren.

Es bestünde aber vielleicht auch die Möglichkeit, die Situation durch unterschiedliche Schulanfangs- und schlusszeiten der einzelnen Schulen zu entschärfen. Es würden dann nicht alle Schüler gleichzeitig im Bus sitzen, sonderen sie könnten teilweise hintereinander befördert werden. Der Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen planen hierzu evtl eine Studie in Auftrag zu geben. Ein komplexes Thema, was nur schwer zu lösen sein wird, da es viele Punkte zu berücksichtigen gibt.

Der Hauptpunkt bleibt jedoch: es müsste eben mehr Geld zur Verfügung gestellt werden, um die Beförderung komfortabler zu machen. Man muss sich aber fragen, ob man wesentlich mehr Geld in die Hand nehmen will und sich dies leisten kann oder ob die schon seit Jahrzehnten bestehende Situation letztlich nicht eben doch zumutbar ist. Auch in meiner Schulzeit in Bayern erinnere ich mich daran, dass ich wie eine Ölsardine befördert wurde. Es hat sich also nichts daran geändert und ich habe es auch überlebt. Aber trotzdem ist dies ein unhaltbarer Zustand, da gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht. Gleichzeitig muss man aber auch mehr in die Kassen der Busunternehmer spülen, und dies durch den Ticketverkauf. Das heißt, der ÖPNV muss besser angenommer werden. Dies geschieht nur durch ein besseres Angebot und ein besseres Marketing. Es muss Trend werden, mit dem Bus zu fahren. Hier werde ich mich dafür einsetzen, dass Bewegung in die Sache kommt. Dies schafft aber nicht einer alleine, sondern nur viele gemeinsam. Ich sage nur Sachpolitik, und dafür sind die Freien Wähler bekannt. Frau Waldinger, wir bleiben in Kontakt. Sie hören von mir. Zunächst einmal herzliche Grüße aus Memmingen

Ihre
Claudia Flemming