Die Struktur des dualen Gesundheitssystems aus GKV und PKV führt zwangsläufig zu einer Ungleichbehandlung von Patienten. Wie stehen Sie zu einer möglichen Abschaffung dieses Systems?
Sehr geehrte Frau Cormann,
die Struktur des dualen Gesundheitssystems aus gesetzlicher (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV) führt zwangsläufig zu einer Ungleichbehandlung von Patienten. Wie stehen Sie zu einer möglichen Abschaffung dieses Systems?
Mit schönem Dank im Voraus,
Thorsten F., Aachen
Sehr geehrter Herr. F.
ich stehe, genau wie die FDP, für einen qualitäts-, effizienz- und innovationssteigernden Wettbewerb unter den Krankenkassen. Aus meiner Sicht sorgt der Wettbewerb dafür, dass Patient:innen gut versorgt werden und wir alle schneller von medizinischem Fortschritt profitieren. Wir sollten es gesetzlich ermöglichen, dass Verträge zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern ausgeweitet werden können, um innovative Versorgungsformen zu stärken. Ich bin der Meinung, dass wir den gesetzlichen Spielraum für die Kassen erhöhen müssen, damit das Leistungsspektrum flexibler gestaltet werden kann. Krankenkassen sollten beispielsweise Selbstbeteiligungen, Bonuszahlungen oder Beitragsrückerstattungen oder auch zusätzliche Leistungen, wie die Kostenübernahme von Verhütungsmitteln über das 22. Lebensjahr hinaus, anbieten können.
Die Freien Demokraten und auch ich persönlich sind der Meinung, dass der Wechsel zwischen der GKV und der PKV vereinfacht werden sollte. Jeder sollte selbst entscheiden können, ob er sich privat oder gesetzlich versichern möchte. Wir stehe also für ein solidarisches und duales Gesundheitssystem. Dazu gehören neben freiheitlichen gesetzlichen Krankenversicherungen auch starke private KV's.
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Cormann
Mitglied des Landtages von Nordrhein-Westfalen