Wie stehen Sie persönlich und Ihre Partei Volt zum Thema Beschneidung?
In vielen Religionen und Kulturen ist die Beschneidung des Genitals von Kindern üblich, auch wenn keine medizinische Indikation vorliegt.
Die männliche Beschneidung ist u.a. im Judentum und Islam üblich. In Deutschland darf sie durchgeführt werden, auch ohne medizinische Gründe.
Die weibliche Beschneidung ist hauptsächlich in Subsahara-Afrika eine Tradition, z.B. im dortigen Islam, Christentum, Judentum. Sie ist durch Einwanderung auch nach Deutschland gelangt, hier allerdings verboten.
Beschneidungsbefürworter argumentieren mit dem Sorgerecht der Eltern und der Religionsfreiheit der Eltern und des Kindes.
Beschneidungskritiker argumentieren mit dem Recht des Kindes auf Selbstbestimmung und auf körperliche Unversehrtheit.
Sie haben angegeben, sich als Afrodeutsche für Gleichstellung der Geschlechter und für eine diverse, vielfältige Kultur einzusetzen.
Wie steht Volt sowie Sie persönlich zu diesem Thema? Wollen sie z.B. die weibliche Beschneidung erlauben? Oder die männliche verbieten?

Die Position von Volt zu Themen wie Beschneidung basiert auf den Grundwerten der Menschenrechte, der Gleichheit und der individuellen Selbstbestimmung.
Die männliche Beschneidung ist in vielen Kulturen und Religionen eine etablierte Praxis. Volt erkennt das Recht der Eltern an, religiöse und kulturelle Traditionen zu pflegen. Gleichzeitig wird betont, dass die körperliche Unversehrtheit des Kindes respektiert werden muss. Es ist wichtig, dass die Entscheidung zur Beschneidung in einem informierten und respektvollen Kontext getroffen wird, wobei die Rechte des Kindes gewahrt bleiben.
Die weibliche Beschneidung wird von Volt entschieden abgelehnt. Sie wird als eine Form der Gewalt gegen Frauen und Mädchen betrachtet, die schwerwiegende physische und psychische Folgen haben kann. Volt setzt sich für die Rechte von Frauen und Mädchen ein und unterstützt Maßnahmen, die darauf abzielen, diese Praktiken zu beenden und Aufklärung sowie Prävention zu fördern.
Volt befürwortet das Recht jedes Individuums auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung. Dies schließt das Recht von Kindern ein, über medizinische Eingriffe, die sie betreffen, informiert und in einem angemessenen Alter selbst entscheiden zu können.
Insgesamt plädiert Volt und für einen respektvollen Dialog über kulturelle Praktiken und die Rechte von Individuen, wobei der Schutz von Kindern und die Wahrung ihrer Rechte an oberster Stelle stehen. Es wird nicht angestrebt, die männliche Beschneidung zu verbieten, solange sie in einem verantwortungsvollen Rahmen erfolgt, aber die weibliche Beschneidung wird klar als unzulässig betrachtet.
Ich persönlich stehe der Beschneidung von jungen Mädchen und Frauen entschieden entgegen. Ebenso betrachte ich die Beschneidung von Jungen kritisch, es sei denn, sie erfolgt aus gesundheitlichen Gründen.