Sind Diabetes und Herzkreislauferkrankungen und Krebserkrankungen in Deutschland stärker am Steigen als in anderen Staaten in Europa?
Sehr geehrter Herr Dr Pantazis, bereits vor Corona gab es viele Todesfälle durch Herzkreislauferkrankungen und Krebserkrankungen und verfrühten Tod durch Diabetes. Seit Jahrzehnten wird geforscht. Aber eine Umkehr der Tendenz hin zu fallenden Krankheitsraten und Todesraten ist in Deutschland nicht zu erkennen. Wann werden die Todesraten fallen? Wann wird die Krebsforschung oder Forschung zu Herzkreislauferkrankungen zu Erfolgen kommen im Kampf gegen Krankheiten? Ist für den Bundesgesundheitsminister Herrn Lauterbach nur Corona wichtig, weil es nur dort Erfolge zu melden gibt? Meine Frau ist 2018 an Krebs gestorben mit nur 52 Jahren.
Über Antworten freue ich mich. Freundliche Grüße
Sehr geehrter Herr G.,
zunächst einmal möchte ich Ihnen mein herzliches Beileid zum Tod Ihrer Ehefrau aussprechen.
Sie beschreiben Ihre ganz persönliche Betroffenheit in Bezug auf eine Krebserkrankung.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Brisanz und der öffentlichen Wahrnehmung der Forschung nach Impfstoffen und Medikamenten gegen die Lungenkrankheit Covid-19 kann ich Ihren Eindruck, dass die Forschung zu anderen Krankheiten ggf. in den Hintergrund gerückt sein könnte, in gewisser Weise nachempfinden.
Ich möchte auf diesem Wege die Gelegenheit nutzen, Ihnen jedoch genau Gegenteiliges zu versichern.
Krankheiten, wie beispielweise die von Ihnen erwähnten Diabetes- und Herzkreislauferkrankungen, aber auch seltene Erkrankungen, für die vor allem die Grundlagenforschung von großer Wichtigkeit ist, genießen weiterhin vollste Aufmerksamkeit und entsprechende Studien werden u.a. durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Bei vielen Krebsarten haben die letzten 15 Jahre Forschung große Behandlungsfortschritte in Bezug auf Heilung, Aufhalten des Erkrankungsfortschreitens sowie Verträglichkeit von Behandlungsarten gebracht.
Diese Erfolge sind den international tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zuzurechnen und zum Teil die Ergebnisse von mitunter durch Bundesmittel geförderten Forschungsprojekten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christos Pantazis