Wie stehen Sie zur agroindustriellen Tierproduktion und dem Tierleid in Haltung und Schlachtung?
Sehr geehrter Herr Wendtland,
als Fleischer kennen Sie gewiß die Erzeugungsbedingungen der Tiere, die bei Ihnen auf der Theke liegen. Sie kennen auch die Probleme der Fehlernährung durch zuviel tierische Fette und zuviel Zucker, die schon in früher Jugend beginnt. Welche Schritte zu einer nachhaltigen Tierhaltung und gesunden Ernährung werden Sie initiieren und unterstützen?
Ein großes Systemisches Problem ist die Genehmigung und Förderung von Großanlagen zur Tiermast, ohne das Tierwohl zu berücksichtigen. Tiere sind in dem Fall nur Waren und werden auch so behandelt. Als Beispiel in MV ist Alt Tellin zu nennen, welches kürzlich abgebrannt ist. Politisch gewollt, mit Mängeln vom ersten Tag und trotzdem genehmigt. Auch wenn das Personal dort aus meiner Sicht keine Schuld daran trägt, muss diese Praxis muss beendet werden. Diese Art von Unternehmen sollte es nicht geben. Ich werde vergleichbaren Unternehmen nicht zustimmen. Eine Artgerechte Haltung muss gewährleistet werden. Auch die gültigen Vorschriften bei der Schlachtung und Verarbeitung sind einzuhalten. Aufgrund der zu geringen Zahl von Kontrollen kann es zu Problemen kommen, daher sind unangekündigte Kontrollen auszuweiten. Das geht nur durch die Erhöhung der zuständigen Tierärzte.
In einigen Ländern gibt es auch Zuckerampeln auf den Produkten, bei uns leider nicht. Ich werde solche Ampeln auf jeden Fall unterstützen.