Frage an Christoph Timann von Christina K. bezüglich Umwelt
Hallo Herr Timann,
welche Haltung haben Sie zum Ausbau des 5G-Netz in Hamburg?
Danke
Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Frage, die ein spannendes Feld betrifft!
Grundsätzlich bin ich für eine vollflächige Versorgung mit 5G-Infrastruktur. Jeder Mensch hat ein Recht auf Teilhabe an Kommunikation und sollte deshalb Zugang zu dieser Technologie haben. Gleichwohl gibt es gesundheitliche Bedenken, die nach meiner bisherigen Einschätzung aber nicht ausreichen, um diese Technik komplett abzulehnen. Unsere Bundestagsfraktion konnte aber durchsetzen, dass das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) sich dieses Themas mit einem eigenen Arbeitsbericht widmet. Es gibt also Grund zur Hoffnung, dass es hier bald mehr Erkenntnisse geben wird.
Generell ist es wichtig, Strahlung und damit deren Auswirkungen zu minimieren. Dafür sind aus meiner Sicht drei Schritte notwendig, die problemlos umsetzbar wären:
- ein schneller flächendeckender Glasfaserausbau, damit keine Wohnung auf mobile Kommunikation angewiesen ist und gleichzeitig die Funkzellen über Glasfaser miteinander verbunden sind.
- inländisches Roaming: In jedem Bundesland wird ein einziger Anbieter verpflichtet, die vollständige Netzabdeckung zu gewährleisten. Alle Nutzer*innen anderer Anbieter können dieses Netz per kostenlosem Roaming mitnutzen.
- Wir brauchen, was paradox klingen mag, mehr Mobilfunkmasten. Denn ein einzelner Mast, der ein großes Gebiet versorgen soll, muss mit erheblich größerer Sendeleistung arbeiten als ein Mast, der in ein engmaschiges Funknetz integriert ist. Dasselbe gilt für Mobilgeräte: Je weiter der nächste Mast entfernt ist, desto größer ist die Sendeleistung des Gerätes am Ohr und in der Hosentasche.
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen damit zufriedenstellend beantworten konnte und verbleibe mit freundlichen Grüßen,
Christoph Timann