Frage an Christoph Kaatz von Una H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Was halten Sie persönlich von der Erhöhung des Renteneintrittalters auf 67 Jahre, obwohl es doch ganz offensichtlich nicht genug Arbeitsplätze gibt, bes. im Osten?
Sehr geehrte Frau Una Heinecke,
hiermit möchte ich auf Ihre Frage wie folgt eingehen.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Kaatz
1. Angesichts der längeren Lebenserwartung ist perspektivisch eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit nötig. Der Knackpunkt aller Pläne ist der Arbeitsmarktzugang für Ältere.
Eine verbesserte Erwerbsintegration und ein nötiges Umdenken in der Wirtschaft finden allerdings derzeit nur in Sonntagsreden statt. Im Gegenteil, wie die aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigen, schicken Unternehmen Tausende von Älteren in die Arbeitslosigkeit. Arbeitsminister Müntefering hätte es in der Hand, durch eine entsprechende aktive Arbeitsmarktpolitik für Ältere dies zu ändern. Angekündigt hat er dies bereits oft genug – jetzt wäre es an der Zeit für Taten.
Statt einer neuen Unübersichtlichkeit braucht Deutschland einen klaren Plan. Ältere Arbeitnehmer frühzeitig auf das Altenteil zu schicken ist die Politik von gestern. Ab 2015 wird Fachkräftemangel herrschen. Die Älteren werden gebraucht, sie müssen rechtzeitig qualifiziert werden. Unternehmen, die sich auf Kosten der Sozialkassen sanieren und Ältere rausdrängen werden an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Betriebe und Politik müssen sich endlich auf die demographischen Veränderungen einstellen.