Frage an Christoph Ditschler von Barbara R. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Ditschler,
auf der Internetseite der FDP Marburg betonen Sie, bzw Ihre Partei, wie wichtig Ihnen die Förderung der freien Marktwirtschaft in Marburg ist.
Ihr aufgeführtes Beispiel (Wettbewerbsverzerrung durch städtische Gärtner) ist einleuchtend und verlangt mMn wirklich nach einer Stärkung privater Unternehmen ohne staatliche oder öffentliche Einmischung.
Ich denke jedoch dass in einem anderen Fall, namentlich der Privatisierung des Uniklinikums, der Wegfall von Förderung durch Steuergelder und Regulierung durch die öffentliche Hand auch nachteilig gesehen werden kann.
Durch meinen Alltag einerseits und meine Übereinstimmung mit einigen liberalen Positionen andererseits stehe ich der Privatisierung des Klinikums gespalten gegenüber und würde gerne von Ihnen wissen wie Sie persönlich diesen Fall bewerten und wie Sie diese Bewertung begründen. Falls Sie die Privatisierung begrüßen was sehen Sie als Vorteile, falls Sie mit der aktuellen Lage im Klinikum nicht zufrieden sind was wären Ihre Vorschläge zur Verbesserung innerhalb einer liberalen Position?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
mfG,
Barbara Rohrmoser
Sehr geehrte Frau Rohrmoser,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich aufgrund des zeitintensiven Wahlkampfendspurts erst jetzt beantworten kann.
Es freut mich, dass Sie meine Meinung zur Wettbewerbsverzerrung durch
öffentliche Unternehmen einleuchtend finden.
Das Thema der Privatisierung des Uniklinikums ist komplex und ich befürworte die Privatisierung in diesem Fall nicht bloß um der Privatisierung Willen. Man sollte nie vergessen: Wäre nicht privatisiert worden, wäre ein (maroder) Klinikstandort (Gießen) geschlossen worden. Das wäre nicht verantwortbar gewesen.
Die Politik sollte meiner Meinung nach wenig Einfluss auf die Führung eines Krankenhauses haben. Allerdings würde ich Seitens der Landesregierung auf die weitere Vertragstreue der Käufer und aktuellen Betreiber achten. Die Privatisierung von Kliniken und Krankenhäusern halte ich prinzipiell für einen guten Weg, auch wenn dieser Weg im Fall des UKGM durchaus nicht perfekt ausgeführt wurde.
So können viele (auch kleinere) Standorte bewahrt, modernisiert und fit für die Zukunft gemacht werden.
Mit freundlichen Grüßen aus Marburg
Christoph Ditschler