Christine Prüfer
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Dirk B. •

Frage an Christine Prüfer von Dirk B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Prüfer,

Groß Schenkenberg gehört wie auch Krummesse zum Wahlkreis Lauenburg-Nord. In Krummesse ist derzeit der Fortbestand der Grundschule nur bis 2011 garantiert. Ab 2012 ist alles offen. Wir haben hier über 1200 Unterschriften zum Erhalt des Grundschulstandortes in Krummesse gesammelt und haben den Verein zum Erhalt der Grund- und Gemeinschaftsschule Stecknitz gegründen, dem ich Vorstehe.

Wie sichern Sie den Fortbestand der Grundschulen an den beiden Schulstandorten in Krummesse und Berkenthin?

Es darf nicht sein, dass Krummesse mit fast 3000 Einwohnern keine Grundschule mehr haben soll!

Mit freundlichen Grüßen
Dirk Biedermann
Vorsitzender des Vereins zum Erhalt
der Grund- und Gemeinschaftsschule Stecknitz.

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Biedermann,

laut Schulentwicklungsplan des Kreises Herzogtum Lauenburg ist die Zahl der Grundschüler im Schulverband Berkenthin/Krummesse seit 1990 in jedem Jahr gestiegen, seit 2004 bleibt sie konstant und liegt mit gut 550 Grundschülern deutlich über der vom neuen Schulgesetetz geforderten Mindestgröße von 80 Schülern, die sich auch auf mehrere Standorte verteilen können. Ich war deshalb mehr als erstaunt, als ich der Presse entnahm, daß es Bestrebungen gibt, den Standort Krummesse aufzugeben. Grünes Motto für Grundschüler ist: Kurze Beine - Kurze Wege, Busfahrten, so sie auf dem Lande nicht abzuwenden sind, sollen so kurz wie möglich gehalten werden, ganz klar, deshalb unterstütze ich ihre Forderung Erhalt des Grundschulstandortes Krummesse.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir die Zahl der eingeschulten Kinder im jetzt beginnenden Schuljahr mailen könnten, die gibt der Schulentwicklungsplan des Kreises nämlich nicht her. Sollten es so wenig sein, daß es dort nur noch eine Klasse gibt, würde ich Ihrer Elternschaft zu bedenken geben, daß aus meiner Sicht immer gut ist, wenn Schüler auch die Klassen wechseln können, weil manchmal Lehrerrin und Schüler einfach nicht zueinander passen und dann können Grundschuljahre lang und schrecklich für alle Beteiligten werden. Aber das nur als Hinweis, am Ende entscheidet der Elternwille, ganz klar, vor allem, wenn die gesetzlichen Vorgaben wie hier so eindeutig erfüllt werden.

Nun zu Ihrer Frage, wie sorge ich für den Erhalt des Grundschulstandortes Krummesse:
Punkt 1
Ich lege Ihnen nahe, sich den Schulentwicklungsplan als Argumentationshilfe zu besorgen. Fordern Sie ihn bitte beim Kreis Herzogtum Lauenburg an, als Vertreter einer so großen Elternschaft sollte das kein Problem darstellen, wenn doch, lassen Sie es mich unbedingt wissen.
Punkt 2
Ich teile meine Erfahrungen aus Ratzeburg mit Ihnen, genau das Gleich habe ich nämlich gerade hier erlebt und erfolgreich die Zusammenlegung zweier Grundschulstandorte im Jahre 2012 verhindert.
- hinterfragen Sie alle Äußerungen zu den Gründen für diese Entscheidung, (hier war es z.B. so, daß die Eltern mit Wirtschaftlichkeitsnotwendigkeiten abgespeist werden sollten, bei Nachfragen an verschiedenen Punkten wollte davon plötzlich niemand mehr gewußt haben), glauben Sie nie einfach irgendeiner Sachinformation, sondern informieren Sie sich immer an weiteren Stellen über den Wahrheitsgehalt!
- setzen Sie an mehreren Punkten an, schreiben Sie an den Schulverbandsvorsteher genauso wie an alle vertretenen Fraktionen in Ihrem Schulverband, auch an´s Schulamt und das schl,.-h. Bildungsministerium, denn letzteres müßte so eine Schließung genehmigen.
- seien Sie möglichst zahlreich persönlich präsent im Schulverband genauso wie im Elternbeirat (wer was erreichen will, miuß nerven), bringen Sie Ihr Problem immer wieder zur Sprache, einen Beschluß zum Bestand der Krummesser Grundschule kann jederzeit gefaßt werden...
Punkt 3
Ich werde mich mit Herrn Thorn, dem Schulverbandsvorsteher mal persönlich in Verbindung setzen, um die Entwicklung zu hinterfragen, versuchen Einfluß zu nehmen und Sie dann unaufgefordert informieren. Ich werde dabei auch auf die Demografie in Krummesse eingehen, die eindeutig belegt, daß die Schülerzahlen in ein paar Jahren wieder ansteigen müßten. Die Pyramide dazu finden Sie auch im Schulentwicklungsplan.
Punkt 4 (kleiner Scherz)
Ich gewinne den Wahlkreis Nord und ziehe in den Landtag ein, dann werde ich mal über den Flur schlendern und meiner grünen Kollegin, die gerade das Bildungsministerium übernommen hat, mal davon berichten, daß in meinem Wahlkreis außerordentlich engagierte Eltern für den Erhalt ihrer Schule kämpfen und das meiner Meinung nach zu recht tun, der Rest wäre Formsache......
Nun wieder im Ernst: Bei diesen Schülerzahlen haben Sie alle Chancen, die Schule zu erhalten. Ihr Engangement finde ich klasse und danke Ihnen auch für diese Anfrage, Sie sind der Erste, der diese Möglichkeit genutzt hat und ich war schon ganz frustiert, daß die Menschen gar nicht wissen wollen, was die ehrenamtlich agierenden Idealisten mit dem geistigen Bild einer neuen gerechteren Gesellschaftsordnung, die unsere Lebensgrundlage schützt uns neue Möglichkeiten zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung bringen würde, eigentlich damit so meinen.
Dies ist ein Vorgeschmack auf das, was wir zu leisten imstande wären, wenn das Volk uns denn ließe, mal schauen...........
Eines fällt mir noch ein, in wichtigen Fragen steht der schleswig-holsteinischen Bevölkerung laut Gemeindeordnung Bürgerentscheid bzw. Bürgerbegehren zu, auch diesen Weg könnten Sie beschréiten. Ich werde mich melden, sobald ich Herrn Thorn erreicht habe.
Bei Fragen oder Problemen wenden Sie sich gerne schneller an mich unter christine.pruefer@gmx.net
Herzliche Grüße einer engagierten Mutter an einen engagierten Vater,

Christine Prüfer