Frage an Christine Neumann-Martin von Charlotte D. bezüglich Energie
Solarmodule auf allen neuen Dächern. Damit würden vermutlich auch die Preise sinken. Einspeisung des Stroms in das Netz lässt den Zähler rückwärts laufen, Entnahme von Strom lässt ihn vorwärts laufen. Damit würden teure, ressourcenverbrauchende, bei der Produktion umweltbelastende Batterien unnötig und die finanzielle Belastung für den Bauherren sinken. Die momentane Lösung ist hauptsächlich für die Energiewirtschaft finanziell interessant. Wie stehen Sie zu einer Änderung der Einspeisungsvergütung zugunsten der Bauherren bei gleichzeitiger Rücknahme der Subventionen für Bauherren, wobei auch noch die Umweltbelastung durch die Batterien wegfallen würde? Absprachen mit der Energiewirtschaft, evtl. Unterstützung für die Gewährleistung der Stromversorgung setzen eine politische Entscheidung voraus. Wie stehen Sie dazu?
Sehr geehrte Frau Damianoff,
Vielen Dank für Ihre Anfrage.
Sie schreiben „Einspeisung des Stroms in das Netz lässt den Zähler rückwärts laufen, Entnahme von Strom lässt ihn vorwärts laufen“. Das würde voraussetzen, dass das Haus an das öffentliche Netz angeschlossen ist, damit der zu viel produzierte Strom eingespeist werden und zu wenig produzierter Strom angeliefert werden könnte. Der Netzbetreiber muss seine Leitungen in Stand halten und ausbauen, damit der Strom fließen kann. Außerdem muss er darauf achten, dass immer die Strommenge zur Verfügung steht, die gerade benötigt wird.
Der vom Bauherren zu viel produzierte Strom muss über das Netz des Netzbetreibers transportiert werden – das kostet Geld.
Deshalb ist die Theorie eines rückwärts laufenden Zählers auf den ersten Blick sehr verlockend, der Zähler würde dann allerdings sehr viel langsamer rückwärts laufen, als er bei gleicher Energiemenge vorwärts laufen würde, um die Netzentgelte zu berücksichtigen.
Die meisten Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) in Deutschland, die von privaten Bauherren betrieben werden, sind über einen Einspeisungsvertrag an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Batterien kommen nur in seltenen Fällen zur Anwendung und eignen sich insbesondere dann, wenn kein öffentlicher Netzanschluss verfügbar ist.
Mit freundlichen Grüßen
Christine Neumann-Martin MdL