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Christina Baum
AfD
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Frage von Lisa K. •

Frage an Christina Baum von Lisa K. bezüglich Kultur

Liebe Frau Baum,

da Sie in Ihrer vorherigen Antwort etwas abgeschweift sind, möchte ich meine Fragen unmissverständlicher formulieren. Ich fragte Sie, worauf Sie Ihre Aussagen zu Selbsthass/Schuldkultur in Deutschland stützen. Sie antworteten mir, dass Mitglieder der Antifa Deutschland hassen. Das kann ich nicht als Argument ansehen, denn die Antifa ist eine politische Randgruppierung, die nicht die breite Masse der Jugendlichen in Deutschland ausmacht, im Gegenteil. Ich möchte sogar so weit gehen und sagen, die meisten Jugendlichen hassen Deutschland gar nicht. Ich möchte zudem Begriffe klären, die Sie, meiner Meinung nach, komplett verzerren. Ich spreche von "Verantwortung": Wer viel weiß, bspw. über schreckliche Kriegsverbrechen, hat viel Verantwortung. Sie machen "Schuld" daraus. Ein großer Unterschied. Ich denke nicht, dass Jugendliche sich schuldig fühlen, weil Opa Juden getötet hat. Ich denke vielmehr, dass unsere Jugend in der Lage ist, zu abstrahieren, dass daraus eine Verantwortung erwächst, damit sich Opas Gräueltaten nicht wiederholen. Das nennen wir "Erinnerung". Sind wir in Ihren Augen allesamt verstörte Kinder, die nur "Scheiß Deutschland" rufen können? Ich kann Sie beruhigen, das ist nicht so. Ich liebe Deutschland und bin trotz Geschichtsunterricht im absoluten seelischen Gleichgewicht. Was möchten Sie tun, damit sich die Geschichte nicht wiederholt?

Ich war ebenfalls in Vietnam. Dass im Kriegsopfermuseum in Ho-Chi-Minh-Stadt ganz andere Bilder zu sehen sind, als in amerikanischen Geschichtsbüchern, ist offensichtlich. Halten Sie es für richtig, dass in den USA die Kriegsverbrechen der Amerikaner nicht vermittelt werden, frei nach dem Motto "der Gewinner schreibt die Geschichte"? Oder war das einfach nur astreiner Whataboutism, à la "Wenn die Amis ihren Kindern nicht von Kriegsverbrechen erzählen, warum wir?"

Die Frage, warum rechte Parolen für Sie kein K.O. Kriterium für eine Mitgliedschaft in der AfD sind, haben Sie nicht beantwortet?

MfG

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Antwort von
AfD

Liebe Frau K.,

ich entsinne mich nicht, behauptet zu haben, dass pauschal alle Jugendlichen Deutschland hassen. Glücklicherweise werde ich jeden Tag von jungen Menschen, die ihr Land lieben, eines besseren belehrt. Dass es aber auch diese verstörende Ablehnung des Eigenen gibt, ist unbestritten, dafür hatte ich Ihnen bereits Beispiele genannt. Wir müssen aber leider feststellen, dass gerade deutsche Jugendliche oftmals kein unverkrampftes Verhältnis zu ihrem Vaterland haben, was ich auch auf die Vermittlung von Schuld zurückführe. Wenn dies in Ihrem Fall anders ist, freut mich das sehr.

Wenn wir von historischer Verantwortung sprechen, sollte das auf alle Menschen zutreffen, egal aus welchem Land sie kommen. Sobald jedoch davon gesprochen wird, dass ein Volk - in diesem Fall das deutsche - eine alleinige und besondere Verantwortung hätte, impliziert dies eine Schuldzuweisung. Und das lehne ich ab. Wenn wir an den aufgeklärten Bürger glauben, brauchen wir keine Indoktrination schon im Kindergarten oder spätestens in der Schule, sondern bauen auf eine objektive und humanistische Bildung. Dies ist die beste Voraussetzung, um Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Dies betrifft im Übrigen auch Fehler anderer Völker. Der entscheidende Unterschied, den ich aber angesprochen habe, ist, dass den jungen Menschen dort im Zuge dessen keine Schuld vermittelt wird und diese bewusst, aber souverän mit der Geschichte ihres Landes umgehen können.

Ich wüsste nicht, was an „rechtem“ Gedankengut auszusetzen ist, sofern es mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung vereinbar ist. „Rechts“ und „links“ verkommen ohnehin immer mehr zu politischen Kampfbegriffen und sagen über die Ausrichtung einer Partei eigentlich nicht viel aus. Das wird gerade in Bezug auf meine Partei ganz offensichtlich. Wir vertreten gleichermaßen freiheitliche, wie soziale und bürgerlich-konservative Positionen.

Eine andere Meinung zu haben, ist in meiner Partei nun einmal selbstverständlich und kein Verbrechen. Wir entscheiden demokratisch, respektieren abweichende Meinungen, aber schreiten auch dann ein, wenn jemand den Boden des Grundgesetzes verlässt. Das tun wir meiner Meinung nach sehr konsequent. Sie werden es aber hoffentlich niemals erleben, dass wir uns von unseren politischen Gegnern vorschreiben lassen, was wir sagen dürfen und was nicht. Mit meiner Mitgliedschaft unterstütze ich die Meinungsfreiheit für alle.

Eine ganz persönliche Anmerkung noch zu Ihnen: Ich finde es sehr beschämend, wenn Sie pauschalisierend von „Opas Greueltaten“ sprechen. Dieser eine Satz bestätigt Ihr angeblich nicht vorhandenes Schuldgefühl.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christina Baum

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