Frage an Christin Melcher von Isabella B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Frau Melcher, mich würde interessieren, was in Anbetracht der aktuell steigenden Covid-Infektionszahlen in Sachsen dafür getan wird, dass das Impfen in Praxen besser organisiert wird? Wo liegen die Problemstellen und was wird getan, um sie zu lösen? Reden Sie mit Verantwortlichen von Ländern, in denen bisher erfolgreicher geimpft wird, um zu erfahren, wie der Impfprozess beschleunigt werden kann?
Sehr geehrte Frau Braun,
nach einem holprigen Impfstart zu Beginn des Jahres, liegt Sachsen nun solide im Mittelfeld bei den Impfquoten. Es sind fast alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Personal von Pflegeheimen geimpft. Des Weiteren schreitet die Impfung des Personenkreises der Priorität I, weiter voran.
Wir BÜNDNISGRÜNE präferieren in Anbetracht dieser guten Voraussetzung, den Fokus nicht mehr auf die Priorisierung zu legen, sondern allen Menschen ein Impfangebot zu unterbreiten.
Die Hausärzte signalisieren, dass sie für die Verimpfung in ihren Praxen bereitstehen. Dieser Schritt muss so schnell wie möglich gegangen werden. Eine Einbindung der Hausärzte erst ab April oder gar Mai, so wie in der Gesundheitsministerkonferenz entschieden hat, ist viel zu spät und ist nicht tragbar. Der entscheidende Vorteil durch die Impfung des eigenen Hausarztes ist die Wohnortnähe und die bereits vorhandene Vertrauensbasis zwischen Hausarzt und Patienten. Ebenfalls kann mit der Verimpfung über die Hausärzte sichergestellt werden, dass die über 80-Jährigen schneller durchgeimpft sind und wir mit ruhigen Gewissen dann auch die Priorität II angehen können. Dass Sachsen nun eine Pilotprojektphase mit 39 Arztpraxen startet, halte ich für einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/248711
Um eine schnellstmögliche Impfung über die Hausärzte zu erreichen, müssen ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen. Es müssen des Weiteren Rahmenbedingungen festgelegt und diese frühzeitig mit den Hausärzten kommuniziert werden. Es muss geklärt werden welcher Personenkreis durch die Hausärzte geimpft werden darf, wann und vor allem wie viele Impfstoffe geliefert werden.
Aktuell ist die Versorgung mit Impfstoffen das größte Problem, das allerdings nur auf Bundes- und EU-Ebene gelöst werden kann. Dennoch sollen alle Termine, die durch den unerwartet Stopp der AstraZeneca Impfung entfallen sind, zügig nachgeholt werden: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/248969
Weil wir wissen, dass einfach verständliche und barrierearm verfügbare Informationen die Impfbereitschaft steigern, bedarf es einer optimierten Impf-Kampagne, die auch dezidiert Ängste, Sorgen und Falschinformationen zielgruppenspezifisch adressiert. Die Weiterentwicklung der Corona-Warn-App und die Optimierung der Software der sächsischen Gesundheitsämter sind wichtige Schritte hin zu einer besseren Pandemiebekämpfung, welche weiterhin auch auf der Bundesebene eingefordert werden müssen. Die tägliche Datenanalyse soll zudem die alters- und geschlechtsspezifische Betroffenheit darlegen, um einen gezielten Blick auf Hot Spots legen zu können.
Auf der Suche nach besseren Lösungen stehen wir GRÜNE auch in einem kontinuierlichen Bund-Länder-Austausch.
Mit freundlichen Grüßen
Christin Melcher