Frage an Christiane Wayand von Ursula M. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Wayand,
die Bedingungen in Krankenhäusern wie auch in Pflegeeinrichtungen sind sowohl für Mitarbeitende als auch für PatientINNen menschenverachtend!
Unnötige Schmerzen für Patienten/-innen, weil Medikamente nicht rechtzeitig verabreicht werden, unzureichende Überwachungen nach Operationen, Menschen, die mit ihrer Krankheit alleine gelassen werden. Hochgradig belastete Pflegekräfte haben keine Zeit zum Zuhören oder Erklären. In der Nacht ist eine Krankenpflegerin im Schnitt für 26 Patientinnen und Patienten zuständig, manchmal auch für 40. Bundesweit fehlen 162.000 Stellen in den Krankenhäusern, davon alleine 70.000 Pflegefachkräfte. Mit noch so großem persönlichem Engagement können die Beschäftigten das fehlende Personal nicht ausgleichen.
Nicht zu tolerieren ist: dass mit dem Geld für dringend benötigtes Personal die mangelnden Investitionszahlungen der Länder ersetzt oder Aktionäre privater Gesundheitskonzerne bedient werden. Gute Qualität im Gesundheitswesen kann es nur mit gut qualifiziertem Personal in ausreichender Anzahl geben. Dies zu gewährleisten, liegt in der Verantwortung des Staates, denn die Gesundheitsversorgung ist elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge.
Die Gesundheitsversorgung darf nicht dem Markt und Wettbewerb überlassen werden. Der Gesetzgeber muss den Krankenhäusern Vorgaben für die Personalausstattung machen. Aufgrund der extrem hohen Belastung des Pflegepersonals ist ein Sofortprogramm erforderlich, damit niemand mehr in einer Schicht allein arbeiten muss und es ausreichend Zeit für Ausbildung gibt. Dafür müssen kurzfristig 20.000 zusätzliche Vollzeitstellen für Pflegefachkräfte geschaffen werden.
Meine Frage: Werden Sie sich für dieses Sofortprogramm wie auch für gesetzliche Vorgaben für die Personalausstattung von Krankenhäusern einsetzen?
Mit freundlichen Grüßen
U. M.