Frage an Christiane Barcikowski von Eric M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Barcikowski,
das Desaster in der Bildungspolitik wird immer größer. Statt das Bildungsniveau unserer Schulen auszubauen ist die Schulverwaltung bereits vollends damit ausgelastet überhaupt den Unterricht abzusichern.
Der sogenannte Lehrermangel ist selbst herbeigeführt, da nicht rechtzeitig genügend ausgebildete Lehrer eingestellt wurden und in der jetzigen Situation Quer- und Seiteneinsteiger durch unattraktive Konditionen verschreckt werden.
Werden Sie die finanziellen Konditionen für vollausgebildete Lehrer sowie Seiten- und Quereinsteiger so verbessern, dass ausreichend Lehrer zu Verfügung stehen? Was werden Sie konkret tun?
Werden Sie alle Seiten- und Quereinsteiger mittelfristig zu voll ausgebildeten Lehrkräften weiterqualifizieren? Was werden Sie konkret tun?
Mit freundlichen Grüßen
E. M.
Sehr geehrter Herr M.,
in der Tat sehe ich den Lehrermangel sehr kritisch. Gerade die Bildung
unserer Kinder liegt mir sehr am Herzen und ich erlebe die Probleme vor
Ort ganz konkret als Mitglied und Vorsitzende des Fördervereins der
Grundschule am Fasanenwald in Neuzelle.
Der Mangel an ausreichenden und vor allem ausgebildeten Lehrer/innen
wird leider nicht sofort zu beheben sein. Genau wie andere Bereiche
stehen wir hier vor dem Fachkräftemangel. Dennoch gibt es aus meiner
Sicht mehrere Ansatzpunkte: Der Lehrerberuf als solcher muss in der
Gesellschaft wieder den Stellenwert bekommen, den er verdient.
Schließlich sind die Kinder unsere Zukunft. Das geht nicht nur über die
Bezahlung oder die viel diskutierte Verbeamtung. Hier sollten
verbeamtete und nicht verbeamtete Lehrkräfte gleich gestellt werden,
damit das Gerangel um die Verbeamtung ein Ende hat.
Die Attraktivität unserer Region spielt bei der Anwerbung neuer
Lehrerinnen und Lehrer ebenso eine gewichtige Rolle. Auch, wenn das
allgemein klingt, so sind wir meiner Meinung alle – jeder einzelne wie
auch Verwaltungen, die Schulen selbst und auch die Politiker vor Ort –
in der Verantwortung, unsere Region so zu gestalten, dass Menschen gerne
zu uns kommen und bleiben.
Die Ausbildung eines Lehrers dauert in der Regel mehrere Jahre, deshalb
sprechen Sie mir auch aus der Seele, wenn Sie die Seiten- und
Quereinsteiger ansprechen. Wir brauchen sie, das ist keine Frage. Und
sie müssen jede erdenkliche Unterstützung bekommen, von der Aus- und
Weiterbildung bis hin zur Unterstützung durch Mentoring oder Supervision
oder Sozialpädagogische Unterrichtsunterstützung. Das ist alles denkbar.
Ich werde mich mit den entsprechenden Stellen vor Ort und im Landtag
dafür einsetzen, einen zielgenauen Bedarf mit den Möglichkeiten der
Verbesserung abzugleichen, um gerade für Ostbrandenburg und unsere
Region das bestmögliche für die Bildung und auch für die berufliche
Bildung zu tun.
Glück Auf
Christiane Barcikowski