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Frage von Ursel und Dietmar K. •

Frage an Christian Weber von Ursel und Dietmar K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Weber,

die Überseestadt wird wegen ihrer Größe und Entwicklung, sowohl der Einwohnerzahl als auch kulturell, gastronomisch und wirtschaftlich, als Stadtteil wahrgenommen, ist aber ein Ortsteil Walles, mit schmerzlichen Folgen. So wird zur Erfüllung der Sozialwohnungsbauquote für Gesamt-Walle, also auch für die Überseestadt, an vielen Stellen brutalstmöglich nachverdichtet, u.a. in der Arndtstraße, am Dedesdorfer Platz oder im Sanierungsgebiet (!) „Waller Heerstraße“, auf dem Grundstück des ehemaligen „Blaupunkt“. Während in Walle das Geld zur Unterhaltung der Spielplätze fehlt, mehr noch, ein Spielplatz, für die elementare Ausstattung eines grünflächenlosen Wohngebietes, trotz bewilligter Sanierungsmittel von € 338.000, nicht geschaffen wird, entstand gleichzeitig im Überseepark Norddeutschlands teuerste Skateranlage mit bewusst überregionaler Anziehung. Statistisch verwischt die Überseestadt schon heute die Bedürftigkeit Walles, deren Ortsteile mehr den Verhältnissen in Gröpelingen ähneln.
Für die Beiratswahl Walle kandidiert kein einziger Bewohner der Überseestadt. Allein die Weser verbindet mehr mit anderen Stadtteilen, als es eine noch so Kosten-aufwendig, konstruierte Löchrigkeit der Nordstraße je vermag.

Der Beirat Walle stößt längst an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit, was sich u.a. durch das fehlen eines dringend gebrauchten Handlungskonzeptes für die Gartenanlagen im Ortsteil Hohweg zeigt.

Frage: Warum nutzt man nicht die Periode bis zu nächsten Wahl um, begleitet von einer adäquaten Bürgerbeteiligung, die Überseestadt in die Selbstständigkeit zu entlassen oder, der Lebensrealität entsprechender, der Innenstadt zuzuordnen?

Mit freundlichen Grüßen
U. u. D. K.

Portrait von Christian Weber
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau und Herr K.,

die soziale Lage in den Stadt- und Ortsteilen Bremens ist unterschiedlich - leider teilweise deutlich.
Die Antwort darauf kann aber nur lauten, einer drohenden Spaltung entgegenzuwirken. Das ist Aufgabe
auch der Politik. Quartiere sind der Lebensmittelpunkt unserer Bürgerinnen und Bürger. Es ist dafür zu
sorgen, dass diesen Quartieren gleiche Entwicklungschancen eingeräumt werden. Es gibt in Bremen
bewährte Stadtteilentwicklungsprogramme wie "WiN" und "Soziale Stadt", die wir auch fortsetzen und
verbessern möchten. Ich bin davon überzeugt, dass eine dynamische Überseestadt mittelfristig den gesamten
Stadtteil Walle beflügeln wird, selbst wenn es heute vielleicht noch nicht so klar erkennbar ist, weil so
manche Unvollkommenheit und Ärgernisse noch dazwischenstehen. Ich bin deshalb gegen eine
"Verselbständigung" der Überseestadt.
Was nun Wohnraum anbelangt, sage ich: Es ist ein existenzielles Bedürfnis und Recht des Menschen, eine
angemessene und bezahlbare Wohnung zu bekommen. Dafür haben wir in Bremen auch das Wohnraumförderungsprogramm
aufgelegt. Das legt unter anderem fest: Wer öffentliche Fläche kauft, muss dafür sorgen, dass mindestens ein
Viertel des dort neu entstehenden Wohnraums die Kriterien des sozialen Wohnungsbaus erfüllt. Für die SPD will
ich betonen, dass wir die Wohnungsbestände nicht nur weiterentwickeln, sondern fortlaufend auch neu bauen müssen.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Weber