Frage an Christian Thiessen von Heike P. bezüglich Soziale Sicherung
Guten Tag Herr Thiessen,
Kristin Alheit hat es abgelehnt der Landarztquote für das Medizinstudium zuzustimmen. Mit der Quote könnten 10% der Studienplätze an Medizinstudenten vergeben werden, die sich verpflichten 10 Jahre lang in Gebieten mit Ärztemangel zu arbeiten.
Frau Alheit setzt auf Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Warum in aller Welt sollte deshalb ein Arzt auf dem Land tätig werden???
Er wird nach wie vor in die größeren Städte gehen und dort verbesserte Arbeitsbedingungen nutzen.
Ich muss in Nord-Nordfriesland 6 Monate! auf einen Facharzttermin im Umkreis von 50 km warten!
Wie stehen Sie dazu?
Vielen Dank für eine Antwort,
H. P..
Moin Frau P.,
Die Landarztquote von 10% wäre ein Schritt in die Richtige Richtung gewesen. Ich erkenne bei Frau Alheit insgesamt allerdings kein Interesse die medizinische Versorgung auf dem Land zu verbessern oder auch nur zu erhalten.
Wir benötigen auf dem Land übrigens keine besseren Arbeitsbedingungen für einzelne Berufsgruppen sondern bessere Lebensbedingungen für alle.
Auch ein Arzt hat ja Bedürfnisse wie jeder andere. Er möchte vielleicht mal Kinder haben und braucht dann eine wohnortnahe Geburtsstation, dann Krippe und Grundschule. Er möchte Einkaufen und benötigt eine Nahversorgung. Er möchte schnelles Internet und eine Anbindung an das analoge Leben, guten ÖPNV und Kultur.
Wir sind in eine Spirale nach unten gekommen die es zu durchbrechen gilt, damit die Westküste nicht weiter auf das Abstellgleis geschoben wird.
Christian Thiessen