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Christian Schmidt
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Frage von Andreas N. •

Frage an Christian Schmidt von Andreas N. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Schmidt,

meiner Meinung nach ist die Tätigkeit als MdB ausreichend besoldet und erfordert einen zeitlich vollen Einsatz.
Ich habe von Ihren diversen Nebentätigkeiten gelesen, die Sie ausüben oder dies für die nächste Zeit planen.

Meiner Meinung nach sollte sich jeder entscheiden, MdB zu sein ODER andere Tätigkeiten auszuüben. Was sagen Sie dazu? Wie können Sie alle diese bekannten Arbeiten verantwortlich erledigen?

Mit freundlichen Grüßen
A. N.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Nahnsen,

vielen Dank für Ihre Frage. Um es kurz zu sagen: Im Kern muss stehen, dass jemand, der sich der Politik verschreibt, zwar nicht in ihr aufgehen darf, weil er eben nur von der Politik lebt, er muss die Freiheit sich selbst geben können, zu sagen wie der Sachsenkönig "Macht Euren Dr... alleene!", das heißt ein Politiker in der Demokratie muss einerseits danach trachten, nicht durch äußere Einflüsse zu anderen Entscheidungen in der Politik gebracht zu werden. Andererseits darf er aber nicht durch innere Einflüsse in der Politik sich verbiegen müssen, beispielsweise, weil er in seiner Partei dann keinen guten Listenplatz erreichen kann, wenn er widerspenstig ist. Andererseits ist nicht nur der Widerspenstige ein verantwortungsbewußter Politiker. Deswegen sind natürlich auch die zeitlichen Möglichkeiten einer Nebenbeschäftigung begrenzt. Das muss man sehen und dann auch ggf. abschichten. Auch ich habe dies getan. Ich würde aber aus meiner nun wirklich langjährigen Erfahrung nicht dazu raten, Politiker von vornherein eine "aseptische Hülle" überzuziehen. Er muss schon auch ein Stück im Leben noch stehen, aber mit Maß und Ziel. Politiker, die nur um die Politik und ihresgleichen kreisen, bekommen nicht mehr genug von der Lebenswirklichkeit mit, die andere Menschen im Guten wie im Schlechten kennen. Es ist beim Politiker wie im richtigen Leben: Der starke, stablie Charakter kann damit umgehen und seinen Auftrag als Volksvertreter gestalten. Man kommt dabei auch auf Max Webers berühmtes Essay "Politik als Beruf" zurück, wenngleich seine Typisierung heute wegen anderen gesellschaftlichen Bedingungen auch nicht mehr völlig übertragbar ist.

Ihre letzte Frage deutet wie gesagt auf den Kern hin: wenn man seine Aufgaben nur mehr oberflächlich und nicht mehr gut und verantwortungsvoll erledigen kann, muss man sich selbst begrenzen - auch um jenseits der Politik auch noch leben zu können.

Mit den besten Grüßen

Christian Schmidt MdB