Frage an Christian Schmidt von Günter K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Schmidt, Millionen Menschen in der EU stöhnen im Jahr zwei mal über die Zeitumstellung. Warum ist es nicht möglich, die vorteilhafte Sommerzeit ganzjährig einzuhalten. Jetzt in der Winterzeit wird es bereits am Nachmittag dunkel, was für viele Menschen zu Depressionen führt. Im Übrigen würde diese Veränderung Millionen an Kosten für die jeweilige Zeitumstellung einsparen.
Mit freundlichen Grüssen
Günter E. Kerres
Sehr geehrter Herr Kerres,
vielen Dank für Ihre Email vom 10. Dezember 2006. Sie kritisieren die Zeitumstellung und plädieren für die ganzjährige Beibehaltung der Sommerzeit.
Der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit geht zurück auf das im Jahr 1978 beschlossene Zeitgesetz. Nach § 3 des Zeitgesetzes wurde die Bundesregierung ermächtigt, zur besseren Ausnutzung der Tageshelligkeit die mitteleuropäische Sommerzeit einzuführen. Seit 1994 ist diese Regelung in der EU einheitlich. Allerdings ist diese europäisch-einheitliche Regelung nicht für alle Zeit festegelegt. Die EU-Richtlinie 2000/84/EG beinhaltet, dass die Mitgliedsländer bis spätestens 30. April 2007 der EU-Kommission Informationen über die Auswirkungen der Sommerzeitregelung in allen betroffenen Lebensbereichen liefern müssen. Anhand dieser Angaben muss die Kommission bis Ende 2007 einen Bericht erstellen. Je nachdem, wie die Schlussfolgerungen ausfallen, soll die Kommission „erforderlichenfalls geeignete Vorschläge“ vorlegen.
Ich vermute, dass dabei herauskommt, dass es inzwischen einen sehr hohen Gewöhnungsgrad gibt und Veränderungen nur sehr zurückhaltend erwogen werden. Eine ganzjährige Beibehaltung der Sommerzeit würde aber das Zeitgefüge auf dem gesamten Erdball verändern, deswegen wäre hierfür eine internationale Regelung nötig.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Schmidt MdB
Parlamentarischer Staatssekretär