Frage an Christian Schmidt von Jens H. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Schmidt
Wie zu vernehmen ist bittet die Türei dieser Tage um Wirtschaftshilfen und verlässt sich dabei auch auf den Deutschen "Freund", ein Land das laut Sultan Erdogan aus lauter Faschisten und Kreuzzüglern besteht und so weiter und so fort.
Ich will doch hoffen, dass es in politischen Kreisen nach den vorangegangenen unsäglichen Beleidigungen und Geschehnissen der letzten Monate nicht wirklich ernsthaft zur Diskussion steht diesen Bitten nach Wirtschaftshilfe zu entsprechen!? Sie brauchen sich doch nicht wundern, warum wir als Land nicht respektiert werden, wenn SIe jetzt wieder einnicken und mit unserem Geld diesen Irren subventioniern!!
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Heerlotz,
vielen Dank für Ihre Frage vom 24. April 2017.
Die Nazi-Vergleiche des türkischen Präsidenten Erdogan sind in der Tat inakzeptabel und deutlich zurückzuweisen. Wer das demokratische Deutschland mit dem des Nationalsozialismus gleichsetzt, überschreitet nicht nur jedes Maß, sondern disqualifiziert sich selbst. Der massive Verfall der staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen in der Türkei macht besorgt. Die Verhaftung von Journalisten, aber auch die Weigerung Bundestagskollegen zur Bundeswehr nach Incirlik zu lassen, ist inakzeptabel.
Sie ahnen, dass der Umgang mit der Türkei zur Zeit ein emotionales Thema ist, das die Menschen in Deutschland sehr bewegt. Wir müssen jedoch einen kühlen Kopf bewahren, um eine Spirale der Eskalation zu vermeiden; kein Mensch kann dies wollen. Wo würde dies enden? Zwar gehört auf einen groben Klotz ein grober Keil, aber wir dürfen die Kanäle in die Türkei trotzdem nicht komplett verschließen. Darüber hinaus sollen wir bei all dem immer wieder differenzieren: Die Türkei ist nicht gleich Präsident Erdogan. Es gibt viele menschliche Bindungen und Freundschaften zwischen Deutschen und Türken, es gibt viele Bürger mit türkischen Wurzeln in Deutschland. Uns ist an einem guten Verhältnis mit ihnen und an einem inneren Frieden in unserem Land gelegen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Schmidt MdB
Bundesminister