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Christian Schmidt
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Frage von Jörg A. •

Frage an Christian Schmidt von Jörg A. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Grüss Gott Herr Schmidt,

herzlichen Glückwunsch zur Nominierung!

Meine Anliegen: Mehr Bauernhöfe statt Agrarindustrie. Mehr artgerechte Tierhaltung statt Massentierhaltung. Mehr Bio-Lebensmittel statt Antibiotika-Industrie-Nahrung. Keine genveränderten Pflanzen auf Deutschlands Böden. Abschaffung des E10 Sprits da dieser noch mehr Hunger auf der Welt erzeugt.

Herr Schmidt, werden Sie sich für diese Themen einsetzen?

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in Ihr neues Amt!!

Mit besten Grüßen aus Schwerin.

Prof. Dr. Jörg Auernheimer
Lehrstuhl für Agrarökonomie
Universität Rostock

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Auernheimer,

vielen Dank für die Glückwünsche und Ihr Interesse an der Landwirtschaft. Als Agrarökonom ist Ihnen die gesellschaftliche Debatte über die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland in allen Facetten sicher gut bekannt.

Die Land- und Ernährungswirtschaft leistet vielfältige und unerlässliche Beiträge zur sicheren Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln hoher Qualität, zur Gestaltung der Kulturlandschaft und zur Bewahrung der natürlichen Grundlagen, zur Entwicklung der Lebensqualität und Wirtschaftskraft in den ländlichen Räumen sowie zur Energie- und Rohstoffversorgung auf Basis nachwachsender Rohstoffe.

Die damit verbundenen Zielkonflikte können nur in einer Abwägung der unterschiedlichen Interessen gelöst werden. Vor diesem Hintergrund hat das frühere Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) einen offenen Dialog mit gesellschaftlichen Gruppen geführt. Darauf aufbauend wurde die Charta für Landwirtschaft und Verbraucher erarbeitet und Anfang 2012 vorgestellt. Sie beinhaltet wichtige Maßnahmen für die kurz-, mittel- und langfristige Ausrichtung der Politik in verschiedenen Handlungsfeldern und ist unter www.bmel.de/charta einsehbar. Viele wichtige Maßnahmen aus der Charta wurden bereits vorangetrieben und umgesetzt - zum Beispiel die Gesetzesvorhaben zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung und im Bereich des Tierschutzes. Der Einfluss der kommunalen Gebietskörperschaften auf die Standortwahl für große, gewerbliche Tierhaltungsanlagen wurde vergrößert. Zudem wird in einem Projekt erprobt, wie mit einem Label Tierschutzstandards in der Haltung verbessert und den Verbrauchern kommuniziert werden können. Ein freiwilliges Regionalfenster soll künftig Einblick in die tatsächliche Herkunft der Zutaten von Lebensmitteln geben. Dem Wert von Lebensmitteln soll die Initiative Zu gut für die Tonne mehr Geltung verschaffen.

Das sind einige Beispiele, die zeigen, dass schon viel erreicht worden ist. Ich will gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten weiter daran arbeiten, dass auch die Gesellschaft die Leistungen der Landwirtschaft schätzt und die Produktionsmethoden akzeptiert. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist ein wichtiger Standortfaktor für unsere Land- und Forstwirtschaft geworden. Vor diesem Hintergrund können Sie sicher sein, dass ich auch mit Blick auf die Gentechnik den Koalitionsvertrag sehr ernst nehme.

Deutsche Lebensmittel und Agrarprodukte haben ein gutes Image bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Hier können wir ansetzen und unsere Land- und Ernährungswirtschaft, ihre moderne Produktionsweise, mit diesen guten Produkten identifizieren. Wir müssen uns aber auch - dort wo es erforderlich ist - um Verbesserungen bemühen. Gerade Themen wie Tierhaltung, Düngung oder Pflanzenschutz werden von der Öffentlichkeit aufmerksam verfolgt. Die offene Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Anforderungen und Erwartungen ist auch eine Chance für die Landwirtschaft. Deshalb werde ich weiter für ein realistisches Bild der Landwirtschaft eintreten und Dialogprozesse anstoßen, damit Bürgerinnen und Bürger, Landwirtinnen und Landwirte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler miteinander und mit der Politik im Gespräch bleiben. Mein Ziel sind verlässliche Zukunftsperspektiven für die Landwirtinnen und Landwirte, die Menschen im ländlichen Raum, die Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die vielen Beschäftigten der Agrar- und Ernährungsbranche.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Schmidt