Frage an Christian Schiller von Wolfgang B. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Schiller,
schon seit vielen Jahren möchte ich eine substanziell liberale Partei wählen, doch mit der FDP habe ich, wie jeder halbwegs empathische Mensch, substanziell Probleme. Insofern machen mich die Neuen Liberalen und speziell Ihre Person sehr neugierig, denn Sie waren ja bis vor kurzem in der FDP.
Meine Frage: Wie kann ich sicher sein, dass die Neue Liberale es wirklich ernst mit dem Liberalismus? Das hohe Aufkommen an ehenaligen Grünen, Sozialdemokraten auf der Kandidatenliste Ihrer Partei kann ja auch ein Zeichen dafür sein, dass der Gedanke, dass ein großer Staat für die kleinen Menschen genau das Richtige ist, in Ihrer Partei genauso vorherrscht wie der Vetbots- und Genderwahn der Grünen. Und das alles unter dem Deckmantel eines vielleicht verzerrten Liberalismus-Begriffs.
Kurzum: Wie wollen Sie die Fahne des Liberalismus hochhalten und das auch, wenn viele Wähler (und wahrscheinlich auch einige Ihrer Parteifreunde) beim Wort Eigenverantwortung zusammenzucken und das ohne dabei so kaltherzig und borniert aufzutreten wie einige FDPler?
Eigentlich gibt es doch nichts sozialeres und freimachenderes als die Eigenverantwortung zu fördern und zu fordern, oder?
Mit freundlichen Grüßen Ihr eventueller Wähler
W. B.
Sehr geehrter Herr B.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.
Der Gründungsmythos der Neuen Liberalen ist ein Liberalismus, der das Soziale nicht als Nebenfach begreift. Gerade hier unterscheiden wir uns drastisch von der FDP, die auf ihrem Dreiköningstreffen die alten neoliberalen Thesen wiederholt hat.
Ich stimme Ihnen allerdings vollkommen zu, dass eine ganz besondere soziale Kraft in der Eigenverantwortung steckt. Nach meinem Verständnis ist das Ideal einer Gesellschaft eine Ansammlung von Individuen, die ihre jeweilige Freiheit in gemeinschaftlicher Verantwortung wahrnehmen. Da wird keiner zurückgelassen, nur weil er oder sie mal gescheitert ist. Da wird aufeinander Rücksicht genommen. Da herrscht ein Gemeinsinn, der alle eint. Dies genau ist die Vision der Neuen Liberalen. Ein Liberalismus, wie er schon einmal in unserem Land von großen Vordenkern wie Ralf Dahrendorf, Hildegard Hamm-Brücher und Karl-Hermann Flach vertreten wurde. Genau dafür stehen wir. Und das Beispiel der FDP ist Abschreckung für alle Parteimitglieder, dass man Liberalismus niemals nur eindimensional wirtschaftlich betrachten sollte.
Gleichzeitig ist all unseren Parteimitgliedern bewusst, dass es keine grüne oder gar sozialdemokratische Lücke im Parteienspektrum zu füllen gibt, sondern allein eine liberale. Dafür kämpfe ich, dafür stehe ich. Ein Liberalismus, der alle einschließt, der sich gegen die bevormundende Politik von Grünen, SPDlern und CDUlern richtet.
Wenn Sie liberal denken, handeln und fühlen, sind ihre Stimmen alleine bei uns an der richtigen Stelle. Danke für Ihre Unterstützung!
Mit freundlichen Grüßen
Christian Schiller