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Christian Peiker
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Frage von Elke H. •

Frage an Christian Peiker von Elke H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Peiker!

Im Zusammenhang mit der “Schweinegrippe”-Hysterie war Anfang Mai 2009 in der PNP zu lesen, daß Gesundheitsstaatssekretär Klaus-Theo Schröder eine Pflichtimpfung für alle deutschen Bürger angedacht hat.
Was werden Sie unternehmen, um solche Angriffe auf die Persönlichkeitsrechte und die Menschenwürde des einzelnen zu unterbinden (das bezieht sich auch auf die subtilen Druckmittel, mit denen junge Eltern dazu gebracht werden sollen, ihre Kinder impfen zu lassen)?
Werden Sie die persönliche Entscheidung des einzelnen für oder gegen eine Impfung respektieren?
Werden Sie sich für eine Freiwilligkeit der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit bei Wiederkäuern einsetzen, oder stehen auch Sie hinter den unverhältnismäßigen Zwangsmaßnahmen, mit denen bei kritischen Tierhaltern diese zweifelhafte Impfung durchgesetzt werden soll?
Werden Sie veranlassen, daß Milch und Fleisch der geimpften Tiere ergebnisoffen und unabhängig auf Veränderungen und Rückstände untersucht werden?

Mit freundlichen Grüßen

Elke Hochreiter

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Hochreiter,

Gerne beantworte ich ihre Anfrage. Wenn es um die Schweinegrippe geht, scheuen sich einige Medien nicht, Angst und Schrecken zu verbreiten. Eine Angst, die meiner Meinung nach auch Unterbewusst geschürt wird, da man an diesem Thema kaum vorbei kommt. Egal an welchen Zeitungsstand sie vorbei gehen, das Wort "Pandemie" entdecken sie zuhauf, wusste in den letzten fünf Jahren kaum jemand etwas damit anzufangen.

Die deutsche Regierung rüstete sich nun nach dem Rat der WHO, welche ihre Mitgliedsländer zur Zwangsimpfung geraten hatte, mit 50 Millionen Dosen Impfstoff auf. Der PNP nach, soll nun 1/3 der Bevölkerung vorsorglich geimpft werden, um den Virus auszubremsen. 50 Millionen Dosen würden ausreichen für ca. 30% der Bürgerinnen und Bürger. Dem Pandemieplan der Bundesländer nach, sollen u.a. auch ältere Menschen (ab 60 Jahre) und Schwangere Frauen geimpft werden. Da aber gerade im Bezug auf Schwangere Frauen, keinerlei Erkenntnisse auf Reaktion des Impfstoffes vorliegen, handelt die Regierung meiner Meinung nach schon fast fahrlässig.
Des Weiteren schreibt die Ärztezeitung, dass die Schweinegrippe primär jüngere Menschen betrifft. Menschen ab einem alter von 60 Jahren bleiben von dem H1N1-Virus eher verschont, was man sich durch eine mögliche Restimmunität gegen H1N1 erklärt. Zwischen 1918 bis 1957 zirkulierten solche Subtypen regelmäßig während saisonaler Grippewellen, welche dann von H2N2-Viren verdrängt wurden. Seit ´77 zirkulieren zwar wieder H1N1-Subtypen, die aber weniger verwandt mit früheren H1N1-Viren seien.

Im deutschen Pandemieplan heißt es, dass die Impfung aller Kinder bis 24 Monate und aller Menschen über 60 Jahre sowie chronisch Kranker als wichtiger Beitrag zur Pandemievorbereitung eingestuft wird. Eine gesetzliche Zwangsimpfung aber wird es in Deutschland nicht geben, wozu auch. Nach der Panikmache vieler Medien ist dies auch überhaupt nicht nötig, da sich dadurch viele Menschen freiwillig Impfen lassen werden und man Kritiker spätestens dann "überzeugt", wenn man ihnen das wohl ihrer Kinder ans Herz legt. Allerdings möchte ich die Schweinegrippe auch nicht verharmlosen, da es in Mexiko zu acht Todesfällen gekommen ist. Dennoch halte ich es nicht für richtig, in einen puren Aktionismus abzugleiten. Eine Pflichtimpfung ist also abzulehnen, gerade im Bezug auf Schwangere Frauen und ältere Menschen. Des Weiteren müssen solche Medikamente, wenn sie tatsächlich gebraucht werden, den Bürgerinnen und Bürger kostenlos zur Verfügung stehen. Die Profitinteressen der Pharmaindustrie, dürfen nicht vor der Gesundheit der Menschen stehen.
Dennoch ist eines gewiss. Die Hersteller dieser Impfstoffe können sich freuen auf satte Gewinne, was wohl als eine Art von Konjunkturpaket für die Pharmaindustrie verstanden werden kann. Zu leiden der Krankenkassen, die für die Kosten aufkommen müssen, auch wenn es sich um eine Anordnung der Bundesregierung handelt. Mehrere Milliarden Euro werden anstatt in Gesundheit, eher in Banken gesteckt.

Eine Pflichtimpfung bei Tieren ist ebenso abzulehnen. Wie wir wissen, wird den Landwirten aufgezwungen, ihre Rinder gegen das Virus BTV 8 (Auslöser für Blauzungenkrankheit) zu Impfen. Jetzt sind unsere Landwirte/Innen nicht unbedingt alle links eingestellt, dennoch gab es eine Rebellion gegen die Pflichtimpfung, da nicht nur allein Biohof-Betreiber sondern auch die konventionellen Landwirte zu dem Schluss kamen, die Impfung mache ihre Tiere krank. Als dann noch herauskam, dass das verwendete Präparat auf dem Markt noch gar nicht zugelassen war, rebellierten die Landwirte/Innen zu Recht. Als ob viele nicht schon genug durch Milchpreise und Gentechnik gebeutelt wurden. Ein Landwirt wurde sogar zu sieben tage Haft in der JVA Weiden verurteilt, als er sich weigerte, seine Tiere Impfen zu lassen. Dass aber auch hier wieder die Pharmaindustrie einen satten Gewinn eingestrichen hat, versteht sich von selbst.

Zum Thema Verbraucherschutz versteht es sich von selbst, dass nicht nur alle Nahrungsmittel, Medikamente...etc. pp auf Rückstände untersucht werden, was ja Gesetzlich vorgeschrieben ist. Daran ist unbedingt festzuhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Peiker