Ein Oberkörper-Portrai von Christian Löbel vor grünen Hintergrund.
Christian Löbel
DIE LINKE
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Frage von Alexander V. •

Für welche Aktionsfelder aus dem Bayerischen Klimaschutzprogramm stehen Sie persönlich ein und werden diese vorantreiben?

Ein Oberkörper-Portrai von Christian Löbel vor grünen Hintergrund.
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr V.,

 

Vielen Dank für Ihre Frage! Bitte entschuldigen Sie erstmal, das es etwas länger gedauert hat mit meiner Antwort.

 

Grundsätzlich geht mir das Bayerische Klimaschutzprogramm nicht weit genug.

 

Zwar ist wahr, dass jede CO2-Einsparung einen Beitrag leistet zur Reduktion der Erderhitzung, aber solange die Produktionsmethoden und Energieerzeugung in Bayern und im Rest der globalisierten Welt gleich bleiben, ist dieser Beitrag ein Tropfen auf den heißen Stein.

Die einzige Lösung, wirklich eine Chance gegen die Klimakatastrophe zu haben, ist ein Systemwandel. Eine gesamtgesellschaftliche Debatte über unsere Produktionsweise und unser kollektives Konsumverhalten, nicht dem individuellen. Lösungen wie Kreislaufwirtschaft, betonfreie Häuser oder nachhaltig erzeugte Lebensmittel haben nur eine reale Wirkung, wenn sie großflächig eingesetzt werden, statt auf dem freien Markt individuell gehandelt zu werden.

 

Trotzdem enthält das Bayerische Klimaschutzprogramm begrüßenswerte Ansätze.

 

Ein besonderes Anliegen ist mir hier das Aktionsfeld 4 (Smarte und nachhaltige Mobilität), und hier insbesondere das Thema ÖPNV. Eine Reduktion des Individualverkehrs ist dringend notwendig. Aber sie ist nur realistisch und zumutbar wenn es- auch auf dem Land- attraktive Verbindungen mit guten Takten, einem guten Reisezeitverhältnis zu attraktiven und sozial verträglichen Preisen gibt.

Wenn, z.B. bei uns im Landkreis Fürth, das Reisezeitverhältnis von ÖPNV zu Pkw im durchschnitt bei 2,8 liegt, ist das eine Katastrophe! Hier dürfen die Kommunen nicht im Stich gelassen werden und brauchen staatliche Unterstützung.

 

Auch das Aktionsfeld 1 (Erneuerbare Energien und Stromversorgung) ist mir sehr wichtig. So schön die Initiative von 100 neuen Windkraft in Staatsforsten (1.7) auch sein mag: Wenn wir es ernst meinen mit der Energiewende in Bayern, braucht es ein Ende der 10-H-Regelung in Bayern. Auch darüber hinaus, müssen bürokratische Blockaden beim Thema erneuerbare Energien abgebaut werden. Es kann nicht sein, dass z.B. Besitzer*innen von „Balkonkraftwerken“ hohe Bürokratische Hürden erfüllen müssen, wenn Sie überschüssigen Strom ins Netz einspeisen wollen, um am Ende mit nur 8,2 Cent pro Kilowattstunde, also weit unter dem normalen Strompreis, abgespeist werden.

 

Bitte melden Sie sich gerne bei weiteren Fragen!

 

Herzliche Grüße aus Cadolzburg nach Cadolzburg :-)