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Christa Stewens
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Frage von Daniela D. •

Frage an Christa Stewens von Daniela D. bezüglich Bildung und Erziehung

Guten Tag liebe Frau Stewens,

ich möchte in Erfahrung bringen, wie Sie zum Ausbau der gebundenen, rhythmisierten Ganztagesschulen im Bereich Grund- und weiterführenden Schulen stehen.

Als Mitglied des Vorstandes im Verband berufstätgier Mütter e.V. (VBM) ein wichtiger Aspekt im Bereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf für unsere Mitfrauen.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Duda,

ich halte den bedarfsgerechten Ausbau von gebundenen und offenen Ganztagesschulen für wichtig.

Der bedarfsgerechte Ausbau von Ganztagsschulen trägt den aktuellen gesellschaftspolitischen und bildungspolitisch-pädagogischen Herausforderungen Rechnung. Um Müttern und Vätern die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit sowie angemessene Formen familiärer Arbeitsteilung zu ermöglichen, bieten Ganztagsschulen Betreuung und erzieherische Unterstützung. Mit Ganztagsschulen setzen wir jedoch nicht nur ein gesellschaftspolitisches Signal, sondern stellen vor allem pädagogische Ziele in den Mittelpunkt.

Der Ministerrat hat am 24. Juni 2008 Eckpunkte für ein bedarfsgerechtes und zukunftsorientiertes Ganztagsschulkonzept in allen Schularten beschlossen:

- Bedarfsgerechte Einrichtung von gebundenen Ganztagszügen für Grundschulen, Hauptschulen und Förderschulen grundsätzlich in allen Jahrgangsstufen und für Realschulen und Gymnasien in den Jahrgangsstufen 5 und 6. Offene Ganztagsschule für höhere Jahrgangsstufen an Gymnasien, Realschulen und Wirtschaftsschulen.
- Betreuung für Schulkinder von 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr von Montag bis Donnerstag. Bei Nachfrage soll eine Beaufsichtigung bis 17.00 Uhr sichergestellt werden, am Freitag von 7.00 Uhr bis 13.00 Uhr.

Die weiteren Ausbauschritte, die im gebundenen Bereich vor allem bei den Hauptschulen und im offenen Bereich an allen Schularten bereits begonnen wurden, sollen ab dem Schuljahr 2008/09 in der nächsten Legislaturperiode verstärkt fortgesetzt werden. Aufbauend darauf soll der weitere Ausbau bei den Grundschulen und den Förderschulen mit dem Schuljahr 2009/2010 erfolgen, bei den Realschulen, Wirtschaftsschulen und Gymnasien im Laufe der nächsten Legislaturperiode.

Näheres zum Ausbau an Grundschulen:
Zum Schuljahr 2008/2009 sind in Bayern an vierzig Grundschulen gebundene Ganztagsklassen eingerichtet. Dieses Modellprojekt "Gebundene Ganztagsgrundschule" mit dem Schwerpunkt Sprachförderung läuft seit dem Schuljahr 2006/2007 an zehn Schulen und seit dem Schuljahr 2007/2008 an weiteren dreißig Schulen. Ziel ist es, insbesondere unterstützende Formen der Sprachförderung - vor allem auch für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund - zu entwickeln. Neben der Sprachkompetenz sollen insbesondere auch das Lern- und Arbeitsverhalten, die Sozialkompetenz sowie die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und das interkulturelle Lernen gefördert werden. Pädagogisch und wissenschaftlich begleitet werden die Modellschulen in den ersten vier Jahren durch das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung.

In den am 24. Juni 2008 vom Ministerrat beschlossenen Eckpunkten für ein flächendeckendes und bedarfsgerechtes Ganztagskonzept ist vorgesehen, über die vierzig Grundschulen hinaus, die bisher am Modellprojekt "Gebundene Ganztagsgrundschule" teilnehmen, bedarfsgerecht gebundene Ganztagszüge an Grundschulen einzurichten.
Die gegenwärtigen Planungen zur Umsetzung dieses Beschlusses sehen hinsichtlich der Grundschulen vor, beginnend ab dem Schuljahr 2009/2010 jährlich voraussichtlich 100 neue Ganztagszüge an Grundschulen auf Antrag des jeweiligen Sachaufwandsträgers einzurichten.

1. Offene Ganztagsschulen für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 mit 10 gab es zum Schuljahr 2007/2008 an 782 Standorten (davon einige parallel mit gebundenem Ganztagszug), und zwar an:
- 430 Volksschulen
- 60 Förderschulen
- 136 Realschulen
- 156 Gymnasien

Nach den vorläufigen Anmeldungen für das Schuljahr 2008/2009 erfolgt ein weiterer Ausbau auf voraussichtlich 934 offene Ganztagsschulen (568 Volks- und Förderschulen, 162 Realschulen, 204 Gymnasien) und damit eine Steigerung um rund 20%. Endgültige Zahlen hierzu werden jedoch erst im Oktober vorliegen. Haushaltsmittel für rund 3.000 zusätzliche Plätze werden bereit gestellt.
Bei den offenen Ganztagsschulen bezuschusst der Freistaat einen Schülerplatz mit 753,80 € jährlich bei einer wöchentlichen Betreuungszeit von 15 oder mehr Stunden. Im Schuljahr 2007/2008 hat der Freistaat Bayern hierfür Haushaltsmittel in Höhe von 25.270.240 Euro aufgewendet.

2. Im Rahmen der schulischen Mittagsbetreuung wurden im Schuljahr 2007/2008 3.342 Mittagsbetreuungsgruppen an 1.561 Grundschulen für 55.335 Schülerinnen und Schüler sowie 90 Mittagsbetreuungsgruppen in der Grundschulstufe an 50 Förderschulen für 1.131 Schülerinnen und Schüler staatlich gefördert.
Zum Schuljahr 2008/2009 wurde gemäß dem Ministerratsbeschluss vom 3. November 2007 zusätzlich die Möglichkeit geschaffen, eine verlängerte Mittagsbetreuung an Volks- und Förderschulen einzurichten. Diese bietet Betreuungszeiten bis mindestens 15.30 Uhr sowie eine verlässliche Hausaufgabenbetreuung. Bei einer Bedarfsabfrage im April 2008 an allen bayerischen Volks- und Förderschulen wurde ein Bedarf von 2.347 Mittagsbetreuungsgruppen und 1.837 verlängerten Mittagsbetreuungsgruppen für das Schuljahr 2008/2009 vorangemeldet. Der endgültige Antragsstand wird erst zum Abgabetermin für die Förderanträge am 15. Oktober 2008 feststehen.
Mittagsbetreuungsgruppen werden im Schuljahr 2008/2009 - wie bisher - mit einem Betrag von 3.323 € je Gruppe von mindestens 12 Schülerinnen und Schüler gefördert. Verlängerte Mittagsbetreuungsgruppen erhalten eine staatliche Förderung von 7.000 € je Gruppe und Schuljahr.

Mit freundlichen Grüßen

Christa Stewens