Christa Günther
DIE LINKE
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Frage von Sabine G. •

Frage an Christa Günther von Sabine G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Günther,

beim diesjährigen 30. Evangelischen Kirchentag wartete auf die Besucher unseres Standes neben dem Thema Energiemix auch ein „Fragenwald“ zur aktuellen gesellschaftlichen Debatte über den Arbeitsmarkt und das Sozialsystem.

Unsere Standbesucher waren aufgerufen, mit einer Hand voll Bohnen die Themen zu kennzeichnen, die sie persönlich für besonders wichtig hielten und bei denen sie dringenden Handlungsbedarf sahen. Es ging uns nicht um ein einfaches Ja oder Nein zu den Fragen. Der Leitgedanke war, zum Nachdenken und zur Diskussion anzuregen.

Unseren etwa 1500 Standbesuchern versprachen wir, Politikern das Ergebnis der Umfrage zugänglich zu machen und sie zu bitten, sich persönlich an der Diskussion zu beteiligen.

Je zwei Fragen aus dem Themenkomplexen Arbeitsmarkt und Sozialpolitik wurden anhand der Bohnen als die dringlichsten Fragen gewichtet. Es waren:

· Sind Schulbildung, Ausbildung, Weiterbildung nur Kostenfaktoren? (11,61%)

· Wie können Unternehmer verpflichtet werden, einen angemessenen Beitrag für mehr soziale Sicherheit zu leisten, egal wo sie produzieren? (10,45%)

· Soziale Gerechtigkeit – Utopie oder frommer Wunsch?

Was bedeutet für Sie „Soziale Gerechtigkeit“?

… Chancengleichheit?

… Vollbeschäftigung?

… in sozialer Not, einheitliches Hilfsangebot? (10,97%)

· Brauchen wir, trotz hoher Arbeitslosigkeit, kürzere Ausbildungszeiten und eine längere Lebensarbeitszeit? (9,28%)

Wir möchten Sie bitten, in diesem Forum zu den als dringlich gewichteten Fragen Stellung zu nehmen.

Sollten Sie oder Besucher dieser Plattform an den weiteren Fragen und deren Bewertung interessiert sein, können sie die Unterlagen gerne unter 0175 377 6116 anfordern.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie viele Chancen haben, den Menschen in Ihrem Wahlkreis Ihre politischen Ziele und Lösungsvorschläge vorzustellen.

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Gruber

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Gruber, vielen Dank für Ihre ausführliche Anfrage. Bitte entschuldigen Sie meine verspätete Antwort.
Verstehen kann ich sehr wohl, daß Bildung eines der wichtigsten Themen ist. Und hier kann ich Ihnen nur sagen, daß dies kein Kostenfaktor sein darf. Denn hier geht es immer um den Menschen.
Das beginnt bereits im Kindesalter. Was wir frühzeitig versäumen, ist später nur noch schwer aufzuholen. Und was wir bereits in unsere Kinder investieren wird doch unserer Gesellschaft zurückgegeben. Deshalb möchte die Linkspartei mehr Geld in Zukunftsinvestitionen stecken, also auch Ausbildung und Forschung und Wissenschaft. Was die Unternehmen angeht so will die Linkspartei nicht mehr nach der Mitarbeiterzahlen Steuern erheben, sondern nach den Gewinnen (abzüglich der Löhne). Denn es kann ja nicht sein, daß ein großes Unternehmen immer mehr Maschinen anschafft, damit Arbeitsplätze abschafft weniger Steuern zahlt als ein mittleres, welches Arbeitsplätze schafft und wegen der höheren Mitarbeiterzahl auch mehr Steuern zahlt. Und Firmen, die ins Ausland abwandern, sollen dann Subventionen oder Vergünstigungen, welche sie erhalten haben zurückzahlen müssen.
Weitere Antworten folgen.

Mit freundl. Grüßen
Christa Günther