Als kritischer Wähler frage ich mich, wer in der SPD eigentlich die Richtung bestimmt bzw. ob es überhaupt gemeinsame Inhalte zwischen dem linken und dem rechten Flügel Ihrer Partei gibt?
Sehr geehrter Herr M.
danke Ihnen für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.
Die SPD deckt als Volkspartei ein breites Spektrum gesellschaftlicher Positionen ab. Wir sind uns auch intern nicht immer einig, aber das finde ich auch gut so. Nur durch Austausch von Positionen, vor allem, wenn sich das Umfeld so dramatisch ändert, wie z.B. aktuell durch den Ukraine-Krieg, können wir als SPD die Konzepte entwickeln, die uns in Deutschland (und damit auch in NRW) weiterbringen. Ob das dann Inhalte sind, die klassischerweise eher als rechts oder links genannt werden, ist mir ehrlich gesagt nicht so wichtig. Viel wichtiger finde ich, dass wir eine Vision aufzeigen, wo wir hinwollen, welche Antworten wir auf die Probleme geben und auch, welche Antworten wir vielleicht noch nicht haben.
An unserem Wahlprogramm für NRW – wie auch das Programm für die Bundestagswahl 2021 – konnten alle Mitglieder mitschreiben und auf dem Parteitag diskutieren und Änderungen beantragen. Natürlich ist es so, dass die SPD-Parteivorstände in Bund und Land einen größeren Einfluss haben als ein „normales“ Mitglied, aber wenn man möchte und Energie reinsteckt, dann kann man gut seine Inhalte einbringen. Ich selbst hatte für das NRW-Wahlprogramm auch Änderungsanträge erarbeitet und mich bspw. beim Landesparteitag in die Diskussion im Bereich "Bildung" eingebracht.
Insofern finden sich die gemeinsamen Inhalte und gefundenen Kompromisse aller Strömungen der SPD von links über Mitte nach rechts, von oben bis unten, von bunt bis grau, in unseren Wahlprogrammen, im Grundsatzprogramm und in anderen Parteitagsbeschlüssen.
Viele Grüße
Charlotte Echterhoff