Frage an Cerstin Richter-Kotowski von Martin B. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Richter-Kotowski,
in dieser Woche haben die Grünen im Rahmen der Debatte um den vollständigen Umzug aller Bundesministerien nach Berlin das Verteidigungsministerium aufgefordert, seinen Sitz im Flughafen Tempelhof zu nehmen. Dieser solle auch als solcher genutzt werden, etwa von der Flugbereitschaft.
Können Sie als CDU-Abgeordnete diesen Vorschlag unterstützen und wie sehen ihre Pläne zum Flughafen Tempelhof aus?
Mit freundlichen Grüßen
Martin Berger
Sehr geehrter Herr Berger,
Die Nutzung der Gebäude des Flughafen Tempelhofs für die Ministerien der Bundesregierung wäre in jedem Fall sinnvoll. Allerdings ergab eine Prüfung der Bundesregierung in bezug auf die Nutzung des Flughafens für die Flugbereitschaft, dass die Anforderungen der Start- und Landebahnen für die dort genutzten Flugzeuge aus technischer Gründen nicht ausreichen. Um es als Laie zu formulieren: Für die heutigen Flugzeuge, die von der Flugbereitschaft genutzt werden, sind die Landebahnen zu kurz. Nur die Hubschrauber nach Tempelhof zu verlagern, ergäbe nur zusätzlichen Aufwand.
Darüber hinaus meine ich, dass die Frage der Offenhaltung von Tempelhof mindestens bis zur Eröffnung des neuen BBI eigentlich keine sein dürfte. Der Flughafen Tegel ist an seiner Kapazitätsgrenze. Sollte Tempelhof vor der Inbetriebnahme des BBI geschlossen werden, müssten die Fluggesellschaften auf andere Flughäfen in der Region ausweichen, um die weiter wachsende Anzahl von Fluggästen bedienen zu können. Dies hätte zur Folge, dass in Berlin wieder mehrere hundert Arbeitsplätze verloren gehen würden. Ob nach der Eröffnung des BBI diese Kapazitäten wieder nach Berlin verlegt werden würden, steht in den Sternen. Daher fordert die CDU die Fortsetzung des Flugbetriebs in Tempelhof bis zur Eröffnung des Großflughafens, um diesem für die Region wichtigen Projekt von Anfang an zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu verhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Cerstin Richter-Kotowski