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Frage von Roland B. •

Frage an Carsten Sonntag von Roland B. bezüglich Bildung und Erziehung

Roland Braune Leiter Unicefteam Zeitz

Wir möchten den Beginn der heißen Wahlkampfphase nutzen, um Ihnen einige Fragen zu Ihren Positionen zu stellen:

1. Welche Maßnahmen halten Sie und Ihre Partei für angemessen, um Kinderarmut zu überwinden und allen Kindern soziale Teilhabe zu ermöglichen und wie möchten Sie erreichen, dass die besonders betroffenen Kommunen das Thema verstärkt angehen (können)?

2. Welche Maßnahmen möchten Sie und Ihre Partei ergreifen, damit ohnehin benachteiligte Kinder, die durch die Schulschließungen weiter abgehängt wurden, den Lernrückstand aufholen können?

3. Möchten Sie die Kinderrechte in der Landesverfassung stärken?

4. Wie möchten Sie sicherstellen, dass das Land und seine Kommunen keine Produkte beschaffen, die ganz oder teilweise mit ausbeuterischer Kinderarbeit gefertigt wurden?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Braune,

gern beantworte ich Ihre Fragen:

1. Welche Maßnahmen halten Sie und Ihre Partei für angemessen, um Kinderarmut zu überwinden und allen Kindern soziale Teilhabe zu ermöglichen und wie möchten Sie erreichen, dass die besonders betroffenen Kommunen das Thema verstärkt angehen (können)?

Bildung ist ein Menschenrecht und soll uneingeschränkt und kostenlos zur Verfügung gestellt werden, unabhängig der Herkunft und finanziellen Mitteln. Bildung ist ein großer Baustein, um Kinderarmut und Familienarmut entgegenzuwirken und sie gar nicht erst eintstehen zu lassen. Wir müssen darüber hinaus erreichen, dass das Existenzminimum von Kindern transparent und realistisch ermittelt wird. Ich erwarte hier über die Parteigrenzen hinweg einen starken gemeinsamen Schulterschluss, um die gesamte Familienförderung sozial gerechter und transparenter auszugestalten und sich der Lebenwirklichkeit der Familien zu stellen. Außerdem müssen sozial- oder familienpolitischen Leistungen bei unterschiedlichen Behörden oder Ämtern einfach, digital und barrierefrei beantragbar sein und bei Bedarf auch Familienlotsen den Familien zur Verfügung stehen. Kommunen müssen zweckgebunden mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet werden, um die Maßnahmen vor Ort umzusetzen und zu korrdinieren, denn sie wissen am Besten, wo die Brennpunkte und Bedürfnisse am Größten sind.

2. Welche Maßnahmen möchten Sie und Ihre Partei ergreifen, damit ohnehin benachteiligte Kinder, die durch die Schulschließungen weiter abgehängt wurden, den Lernrückstand aufholen können?

Digitale Bildungsangebote durch Onlinenachhilfe und -unterricht sind ein Baustein, die Stärkung alternativer Lernangebote durch die vorhandenen Volkshochschulen ein weiterer. Natürlich müssen diese Angebote kostenlos und bedarfsorientiert sein. Bei Angeboten in Ferien bin ich persönlich ein wenig gespalten, da den Kindern auch die Erholung in den Ferien belassen werden soll, dennoch kann es ein freiwilliges und kostenloses Angebot durch Schulen, Freizeiteinrichtungen und Volkshochschulen geben. Um Onlineangebote wahrnehmen zu können, sollen die Kinder mit mobilen (Leih-)Endgeräten ausgestattet werden können, um Familien nicht mit den Kosten der Anschaffung dieser zu belasten. Wer heute in Biildung investiert, spart sich auf lange Sicht Kosten in der Zukunft, die das Sozialsystem zielgerichtet für andere ausgeben kann.

3. Möchten Sie die Kinderrechte in der Landesverfassung stärken?

Ja. Jedes Kind hat ein Recht auf Entwicklung und Entfaltung seiner Persönlichkeit, auf gewaltfreie Erziehung und den besonderen Schutz vor Gewalt, Vernachlässigung und Ausbeutung. Die staatliche Gemeinschaft achtet, schützt und fördert die Rechte des Kindes und trägt Sorge für kindgerechte Lebensbedingungen.

4. Wie möchten Sie sicherstellen, dass das Land und seine Kommunen keine Produkte beschaffen, die ganz oder teilweise mit ausbeuterischer Kinderarbeit gefertigt wurden?

Indem ich das zur verpflichtenden Bedingung bei Ausschreibungen machen, dieses mir die an der Ausschreibung beteiligten Firmen schriftlich bestätigen und ich bei Zuwiderhandlungen diese Firmen scharf sanktioniere und bei weiteren Ausschreibungen ausschließe. Ich muss mich ebenso auf Label verlassen können, die garantieren, dass die Artikel nicht ganz oder teilweise mit ausbeuterischer Kinderarbeit gefertigt wurden.

Für weitere Nachfragen stehe ich Ihnen sehr gern zur Verfügung.

Ihr Carsten Sonntag