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Frage von Martine H. •

Frage an Caroline Winkler von Martine H. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Caroline Winkler,

die Wirtschaftskrise verlangt neue Wege in der Privatwirtschaft in ganz Europa.
Wie sehen sie die Chance durch mehr Frauen in Aufsichtsräten die wirtschaftlichen Entscheidungen zu verbesseren?

In der Studie von McKinsey wurde belegt, dass mehr Frauen in den höheren Führungsetagen mit den wirtschaftlichen Erfolgen korreliert ist (siehe www.mckinsey.com). Norwegen hat seit Jahren Erfolg mit einem Gesetz, dass 40% Frauen und Männer in den Aufsichtsräten vorschreibt (siehe www.zeit.de). Seit einiger zeit fordern auch fach- und Führungs-Frauen und -Männer aus Deutschland so ein Gesetz (siehe mittelfranken.business-on.de).

Mit freundlichen Grüßen
Martine Herpers

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Herpers,

ich bin der Auffassung, daß Norwegen ein sehr gutes Beispiel ist, wie man Frauen zum Wohl von Unternehmen und Gesellschaft in "Position" bringen kann.

Nach einer Qualifizierung in Sachen Bilanzrecht, Unternehmensführung und anderen relevanten Bereichen erhalten Sie ein Zertifikat als "qualifizierte Aufsichtsräte". Danach können sie sich in Listen eintragen lassen. Unternehmen, die Aufsichtsrätinnen suchen, kontaktieren über diese Liste die Wunschkandidatinnen.

Dieses Vorgehen ist nur unter starker Gegenwehr der norwegischen Unternehmen zustande gekommen. Aber das war in der Männer-Domäne "Wirtschaft" zu erwarten.

Im Übrigen glaube ich, dass auch den Herren ein "Attest" nicht schaden würde, da bekanntermaßen echte Kontrollfunktion durch so manchen Aufsichtsrat in der Zeit vor der Wirtschaftskrise nicht wahrgenommen wurde.

Aber: Qualifizierung ist eine Sache, dann auch als Aufsichtsrätin in der Realität bestellt zu werden, ist eine andere. Deshalb halte ich die Quote in diesem Fall für das richtige Mittel um Frauen in Führungsetagen der Wirtschaft zu lancieren. Strikt gegen eine Quote bin ich nur, wenn alleine das Geschlecht das entscheidende Kriterium für eine Berufung ist (... " weil wir noch ´ne Frau brauchen..." )

Wenn aber Frauen zudem qualifiziert sind, dann steht einem Quoten-Einsatz nichts entgegen.

Ich habe allerdings auch einen persönlichen Wunsch an die Zukunft der Frauen: sie sollten nicht nur in Aufsichtsräten, sondern auch in den operativen Vorständen vertreten sein. Gefahr hierbei ist, daß die Frauen die gleichen Denkweisen und Strategien anwenden wie Männer, wenn Sie in der Führungsetage angekommen sind, bzw. auf dem Weg dahin. Das wäre schade, denn dann gäbe es tatsächlich keinen Grund mehr von einem Unterschied z.B. bei den soft skills zu sprechen.

Ich hoffe darauf, daß Frauen mehr mitsprechen und mitgestalten können, übrigens auch in der Politik, aber das wäre ein weiteres Thema, zu dem Sie mich nicht befragt haben...

Mit besten Grüßen

Caroline Winkler
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