Frage an Caroline Krohn von Ingrid B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Bildung, so hört man es täglich in den Nachrichten, ist für alle, auch für alle Parteien, ein großes Thema. Trotzdem scheint sich nichts Wesentliches in diesem Bereich zu bewegen. Ganztagsbetreuung in Schulen und kostenlose Kindergärten sind gut und richtig. Aber das ändert nichts am Bildungskonzept. Warum gibt es mehr SchülerInnen als früher, die keinen Schulabschluss erreichen? Warum gibt es SchülerInnen, die nach 10 Schuljahren nicht richtig lesen und rechnen können? Warum interessieren sich viele Kinder und Jugendliche nicht für die Lehrinhalte, die ihnen angeboten werden? Diese Fragen werden kaum in den Medien diskutiert.
Lehrermangel hat es auch früher gegeben. Nicht, dass ich das gut finde, aber ich habe mir mit 42 anderen Mädchen ein Klassenzimmer geteilt. Allerdings mußte ich nie in eine Schule gehen, in der die Toiletten verstopft waren oder es durch das Dach regnete, und meine Lehrer waren praktisch nie krank. Das ist heute anders, und ohne Zweifel sind die Belastungen für die Lehrer größer geworden.
Ich würde es begrüßen, wenn sich die Debatte um das Thema Bildung von den äußeren Bedingungen, wie kostenlose Kinderbetreuung, Lehrermangel und Lehrerüberforderung mehr zur inhaltlichen Ausrichtung des Lehrbetriebes bzw. der Kinderbetreuung wenden ließe. Ich habe oben ausgeführt, dass ich die Schwierigkeiten rund um die Rahmenbedingungen nicht kleinreden will. Aber einfach nur mehr Geld in die Bildung zu pumpen, genügt nicht. Wir müssen Kindergärten, Schulen und Universitäten neu erfinden, wenn wir wirklich eine Bildungsreform, die diesen Namen verdient, wünschen.
Wie stehen Sie zu diesen Fragen?