Carolin Held
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Frage von Frank A. •

Inwiefern möchten Sie die Azubis unterstützen (Ausbildungsvergütung, Unterkunft für Auszubildende, etc.)?

Sehr geehrte Frau Held,

ich bin positiv überrascht davon das sich endlich wieder Politiker für die Belange v Auszubildenden einsetzen, nachdem die Studierenden lange Privilegien erhielten, weil deren Eltern vermutlich wortgewandte Akademiker sind. Das Arbeitermilieu weiß eben nicht, wie sie ihre Kinder politisch unterstützen kann. Ich habe auf ihrem Instagram-Account gesehen das sie sich für die Interessen "der kleinen Leute" stark machen, obwohl sie selbst von der Arbeiterstochter zur Akademikerin geworden sind. Das ist sehr lobenswert und selten geworden. Die meisten sind Doktor sowieso in Politikwissenschaften und meinen zu wissen, wie die Welt aussieht. Leute aus der Mitte braucht es in der Politik, das findet sich kaum noch. Mein Sohn ist jetzt im zweiten Lehrjahr und bekommt 520€/Monat (netto), das das zu wenig ist, muss ich Ihnen nicht sagen, er arbeitet das Gleiche wie sein festangestellter Kollege, ok er trägt nicht die Verantwortung, aber das ist weit unter dem Durchschnitt!

Carolin Held
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr A.

ihr Sohn wäre mit dieser Vergütung unterhalb der Mindestausbildungsvergütung nach BBiG egal ob tarifgebunden oder nicht. Wodurch ich direkt auf Ihre konkrete Frage eingehen würde:

  • Ich möchte das Berufsschulmaterialien für alle vergünstigt oder kostenlos zugänglich sind. Sodass das geringe Gehalt nicht noch mit solchen Ausgaben belastet ist. Hierfür braucht es auch ein Ausbildungsunterstützungsfond um insbesondere kleinere Betriebe finanziell bei der Ausbildung von Fachkräften zu unterstützen.
  • So wie es Studierendenwohnheime gibt, soll es auch bezahlbare (und qualitativ angemessene) Wohnoptionen für Azubis geben, damit diese a.) nicht pendeln müssen und b.) nicht vom Portmonee ihrer Eltern abhängig sein müssen um eigenständig wohnen und leben zu können.
  • Ein Mobilitätszuschuss für Azubis wird perspektivisch wieder notwendig sein, sobald das Deutschlandticket ggf. nicht mehr vom Bund (und Land) getragen werden kann. Das einstige Azubiticket muss jedoch zukünftig gleichwohl von den Kammern mitgetragen werden, anders wird es nicht möglich sein, dieses Ticket zu finanzieren. 

    Es braucht elternunabhängige Zuschüsse vom Land TH für Fahrt- und Unterbringungskosten.
  • Menschen die zu uns geflüchtet sind, sollen bei uns schnell in Ausbildung gehen können und den Spracherwerb mithilfe lokaler Akteure erhalten.
  • Die Bildungslandschaft in TH insgesamt muss zukunftsfähig, inklusiv und gerecht gestaltet sein. Bildungsgerechtigkeit ist ein Grundpfeiler um dieses Ziel langfristig zu erreichen. 

    Das kommt unserer Wirtschaft am Ende ja auch zugute.