Frage an Britta Haßelmann von Daniel S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Frau Haselmann,
ich habe große Sorge um die Gesundheit meiner Kinder. Durch das Masernschutzgesetz soll ich meine Kinder mit Impfstoff spritzen lassen, von dem nachweislich verheerende Nebenwirkungen ausgehen können. Was wenn nach der Impfung mein Kind bleibende Schäden hat? Ich möchte nicht impfen, weil mir das Risiko zu gross ist, dass etwas passieren kann. Können Sie meine Angst verstehen und fühlen?
Die Masern sind keine Todesseuche, die Krankheit ist unter Kontrolle, in den letzen Jahren gab es weniger als 20 Tote. Es besteht also überhaupt keine Seuchen oder Epedimiegefahr. Warum werde ich nun von meinem Land gezwungen, zu impfen. Ein Land das für Demokratie steht. Ich habe eine Partei gewählt die grün ist, die Ökologie und Biologie, die Menschlichkeit und Fortschritt vertritt. Es gibt absolut keine logischen noch emotionalen Gründe für eine Zwangsimpfung.... Können Sie als Mutter das nachvollziehen? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie Ihrem Sohn einen Impfstoff injizieren, und er danach bleibende körperliche Störungen hat? Was würden Sie dann Ihrem Sohn sagen? "Es war zum Wohle der Allgemeinheit"? Was sagen Sie zu meiner Angst? Und meiner Sorge? Übernehmen Sie die Verantwortung bei Impfschäden? Mein Kinderarzt tut das nicht. Er klärt auch nicht detailliert auf... Können Sie mich aufklären? Ich habe Angst!!!! Ich habe Angst um meine Freiheit und das Leben meiner Kinder!!!! Ich freue mich von Ihnen zu hören.
Sehr geehrter Herr S.,
Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Sie bieten Schutz nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Gemeinschaft. Auf diese gelebte Solidarität sind besonders diejenigen Menschen angewiesen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden dürfen oder sehr schwach sind: Säuglinge, Kranke, ältere Menschen.
Masern sind eine immer noch unterschätzte Infektionskrankheit. Etwa 10 von 10.000 an Masern erkrankten Personen erleiden eine Gehirnentzündung. Von diesen zehn Erkrankten sterben ein bis zwei. Bei etwa zwei bis drei Betroffenen bleiben schwere Folgeschäden wie eine geistige Behinderung und Lähmungen zurück. Sehr selten kann sechs bis acht Jahre nach der Masernerkrankung eine so genannte SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis) auftreten. Kinder, die zum Zeitpunkt der Maserninfektion jünger als fünf Jahre sind, sind besonders gefährdet. Die SSPE ist durch eine unaufhaltsame und schleichende Zerstörung der Zellen des Gehirns gekennzeichnet und führt nach zwei bis drei Jahren zum Tod.
Diese Todesfälle sind vermeidbar. Mehr noch: Bei dauerhaft hohen Impfquoten ist es möglich, diese übertragbare Krankheit endlich zu überwinden.
Grundsätzlich gilt: Eine erfolgreiche Strategie zur Eliminierung von Masern und anderer Infektionserkrankungen muss vor allem auf Vernunft und den Willen zur gegenseitigen Solidarität setzen. Sie muss Falschinformationen mit Aufklärung entgegentreten und darauf abzielen, das Vertrauen der Menschen zu erringen sowie Ängste abzubauen. Nur so wird es gelingen, Masern und andere gefährliche Infektionskrankheiten endlich zu eliminieren.
Wir schlagen in unserem Antrag 19/9960 ( https://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/099/1909960.pdf ) weiter vor, dass Hausärztinnen und Hausärzte ihre Patientinnen und Patienten gezielt einladen, um ihren Impfschutz zu vervollständigen. Ein digitaler Impfpass soll sicherstellen, dass niemand mehr nach seinem Impfpass suchen muss und Informationen zum Impfstatus immer aktuell sind.
Es ist wichtig, dass Missverständnisse und Irrtümer über die Masernimpfung ausgeräumt werden. Dazu können Ärztinnen und Ärzte aber auch wichtige Aufklärungskampagnen beitragen.
Wichtige Informationen zum Impfen können Sie u.a. hier finden https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/impfen_node.html oder
https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/ .
Mit besten Grüßen
Britta Haßelmann