Brigitte Wolf
Brigitte Wolf
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Brigitte Wolf zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Monika K. •

Frage an Brigitte Wolf von Monika K. bezüglich Wirtschaft

Guten Tag Frau Wolf, vor einigen Jahren habe ich mit einer kleinen Firma den Sprung in die Selbständigkeit gewagt. Ich habe dafür alle meine privaten Mittel aufgewendet, die mir zur Verfügung stehen. Ich wollte Arbeitsplätze schaffen, Ausbildung anbieten, meinen Beitrag zur sozialen Verantwortung gern übernehmen.
Da es sich um einen Dienstleistungsbetrieb handelt, ist die Unterstützung seitens des Staates praktisch null. Ich würde gern mehr zum wirtschaftlichen Aufschwund Deutschlands beitragen - aber ohne Kapital ist jeder Monat ein Kampf ums Überleben.

Die Banken kommen Ihrer volkswirtschaftlichen Verpflichtung schon lange nicht mehr nach. bräuchte ich Millionen wäre das kein Problem, aber für läppische 100.000 setzt sich keine Bank ein. Die KfW Darlehen lassen sich aber nur über Banken abwickeln (das machen - wenn überhaupt - nur noch Sparkasse und Volksbanken, weil der bürokratische Aufwand zu hoch ist), und sind für Dienstleister nicht vorgesehen.

Wie wollen Sie uns Kleinunternehmer helfen, dass zu tun, was für unser Land dringend notwendig ist? Viele Grüße

Brigitte Wolf
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Koch,

ich stimme mit Ihnen überein darin, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zentrale Ansatzpunkte für die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen sind. Unerlässlich dabei ist, dass Kredite nicht nur für die Anschubfinanzierung, sondern auch für die nötige Zweitfinanzierung bereit gestellt werden. Deshalb müssen die Sparkassen weiterhin in öffentlicher Trägerschaft von Städten und Kommunen bleiben. Durch die regionale Verankerung und die Berücksichtigung kommunaler Belange ist es über die Sparkassen leichter als bei Geschäftsbanken, die nötigen Finanzierungen zu erhalten.
Da der Wirkungskreis von KMU normalerweise regional begrenzt ist, sollte es auch in den Regionen möglich sein, über die konkrete Vergabe von Fördermitteln zu entscheiden. Kleinunternehmen hätten dann Ansprechpartner, die regionale Bedürfnisse besser berücksichtigen können.
Wichtig ist gleichfalls der Rückbau überzogener bürokratischer Auflagen für Existenzgründungen. Hilfreich sind bei den Kommunen angesiedelte Existenzgründungsbüros, die den Gründungsprozess begleiten und die Anlaufschwierigkeiten überwinden helfen.
Viele Dienstleistungsbetriebe werden durch die massenhafte Einführung von 1-Euro-Jobs gefährdet, insbesondere im Handwerk und bei einfachen Dienstleistungen. Diese Entwicklung muss sofort gestoppt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Wolf