Frage an Brigitte Wolf von Anna H. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Wolf,
ich finde es unerträglich, dass Politiker die Renten des Berufstätigen immer mehr kürzen und wir uns für das Alter privat absichern sollen, jedoch die Pensionen der Politiker unverschämt hoch sind.
Ein "normal" Sterblicher müsste dafür 250 Jahre arbeiten.
Wann wird diese Ungerechtigkeit endlich abgeschafft -und ein Politiker muss - wie „normale“ Berufstätige - 45 Jahre arbeiten, ehe er eine Pension erhält - und wann ist es endlich soweit, dass Ihre Pensionen ein Höchstsatz von € 1.600,-- hat - wie die Renten der Wähler.
Mit freundlichem Gruß
Anna Huber
Sehr geehrte Frau Huber,
ich stimme mit ihnen überein, dass die im Moment gültige Regelung der Altersversorgung von PolitikerInnen nicht tragbar ist und geändert werden sollte.
Die Linkspartei setzt sich dafür ein, die gesetzliche Rentenversicherung in eine Erwerbstätigenversicherung umzuwandeln. In einem längeren Prozess sollen Angehörige aller Berufsgruppen, Freiberufler, Selbständige, Abgeordnete und auch Beamtinnen und Beamten einbezogen werden. Die Beitragsbemessungsgrenze soll an- und später aufgehoben werden. Menschen mit höherem Einkommen sollen so in größerem Umfang für die solidarische Finanzierung der Renten herangezogen werden, ohne dass ihre späteren Ansprüche in gleichem Maße steigen.
Gleichzeitig wollen wir erreichen, dass alle Menschen auch im Alter ein würdevolles Leben führen können. Deshalb setzen wir uns für eine Rente mit Grundbetrag von gegenwärtig monatlich 800 Euro ein. Die Erziehung von Kindern und die Pflege von Angehörigen soll stärker angerechnet werden, dies muss aus Steuermitteln finanziert werden. Altersarmut von Männern und insbesondere von Frauen kann so verhindert werden.
Für die Umstellung auf eine solche existenzsichernde Rente ist jedoch eine breite gesellschaftliche Unterstützung erforderlich - wir werden auch nach der Wahl weiter dafür eintreten.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Wolf