Was halten Sie von einer staatlichen Bürgschaft für die Meyer-Werft?
Sehr geehrter Herr Thümler,
bei der Meyer-Werft ist von einer „Finanzierungslücke“ in Höhe von 2,7 Mrd. Euro die Rede, die mit einer staatlichen Bürgschaft gedeckt werden soll. Warum kann die Meyer-Werft die Banken nicht für einen entsprechende Kredit gewinnen, wenn sie eine so gute Auftragslage hat, wie sie es in der Öffentlichkeit dargestellt? Und sehen Sie den Bau von Kreuzfahrtschiffen heute noch als zukunftsfähigen Wirtschaftszweig, dessen Risiken vom dem Landeshaushalt getragen werden sollten?
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Jürgen H.
Lieber Herr H.
Staatliche Bürgschaften werden nicht einfach so gewährt. Im von Ihnen angesprochenen Fall der Meyer Werft ist es mehr als kompliziert. Die Werft erhält schon seit Jahren immer wieder Bprgschaften für sehr große Geschäfte. Das liegt vor allem daran, dass die Schiffe erst dann bezahlt werden, wenn sie abgeliefert und abgenommen wurden. Bis dahin muss die Werft das Schiff vorfinanzieren, was bei diesen Beträgen nicht immer ganz einfach ist.
Ob die Kreuzschifffahrt eine Zukunft hat, hängt insbesondere vom Verhalten der Kunden ab. Also der Passagiere. Zu dem muss man deutlich sagen, dass die weltweite Konkurrenz zur Meyer Werft aus „Staatswerften“ besteht, also Werften an denen die Staaten (Italien, Frankreich, China u.a.) direkt beteiligt sind.
Wenn Sie weiteres wissen wollen, können Sie sich auch direkt an das Niedersächsische Wirtschaft- oder Finanzministerium wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Björn Thümler