Frage an Björge Köhler von Marine M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
(Angenommen man ist kein/e Stadtplaner/in o.ä.) Warum ist eine sozial nachhaltige Stadtentwicklung wichtig bzw. wünschenswert?
Wie sieht Ihrer Meinung nach Hamburg in 10 Jahren idealerweise aus?
Was macht Hamburg zu einer lebenswerten Stadt der Zukunft?
In der Zukunft erwarten uns große Herausforderungen. Die soziale Ungleichheit droht wieder zuzunehmen und auch die Klimakrise ist bereits heute zu spüren, die Temperatur steigt und extreme Wetterereignisse nehmen zu. Diese Probleme müssen wir anpacken, auch in der Stadtentwicklung. Das heißt nachhaltig und umweltschonend zu bauen und auch den Bestand ökologisch umzurüsten. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass wohnen bezahlbar bleibt und in allen Stadtteilen Platz für Menschen mit verschiedenem Einkommen ist. Sozial nachhaltig bedeutet für mich beides im Blick zu behalten und dafür zu sorgen, dass unsere Stadt auch in Zukunft sozial gerecht und lebenswert ist. Konkret müssen wir ökologische Bauweisen fördern, bei Neubauprojekten von Anfang an die soziale Infrastruktur wie Schulen, aber auch Ärzte oder Stadtteilkultur mitdenken und insbesondere gemeinschaftliche Bauherren wie Genossenschaften stärken.
Wie Hamburg in 10 Jahren aussieht lässt sich schwer beantworten – meine Wunschvorstellung ist jedenfalls eine emissionsfreie, grüne und gerechte Stadt mit hoher Lebensqualität, in der alle Menschen einen guten Wohnort finden.
Hamburg ist toll und an vielen Orten schon heute sehr lebenswert! Hamburg hat hübsche alte Stadtquartiere, viel Grün, Wasser, tolle Kulturangebote, kostenlose Kitas, gute Schulen und vieles andere mehr. Das alles gilt es zu stärken und zu erhalten. Gleichzeitig hat auch Hamburg Probleme, vor denen wir nicht die Augen verschließen dürfen, vieles kann und muss noch besser werden. Das Wetter können wir nicht ändern, aber beispielsweise die Lebensqualität in bisher benachteiligten Stadtteilen oder die Verkehrssituation packen wir an. Die SPD und auch ich persönlich setzten uns daher dafür ein z.B. den Nahverkehr und den Radverkehr zu stärken um die Stadt für alle Verkehrsteilnehmer lebenswert zu gestalten. Auch für echten sozialen Ausgleich setzen wir uns ein, das Ziel muss sein, das alle Kinder, egal aus welchem Stadtteil mit den gleichen Chancen ins Leben starten können!
Weitere Fragen an Björge Köhler
(...) ich teile ihre Meinung. Im Sinne der Gleichberechtigung aller Menschen, insbesondere im Blick auf das Geschlecht ist eine solche Werbung weder angebracht noch zeitgemäß. (...)
(...) Wenn wir es schaffen jene Menschen, die morgens „nur“ ins Büro fahren, aber eigentlich auch Bus und S-Bahn oder das Fahrrad nutzen könnten zum Umstieg zu bewegen, können wir es im besten Fall schaffen die Straßen wieder für all jene, die wirklich auf das Auto angewiesen sind frei zu bekommen. Ich möchte an dieser Stelle auch um Verständnis für das Radverkehrsprogramm werben. Die Radwege wurden teilweise Jahrzehnte lang vernachlässigt und die Radfahrerinnen und Radfahrer fordern nun zu Recht Investitionen in „ihre“ Wege ein. (...)