Frage an Birgit Meyreis von Inge H. bezüglich Bildung und Erziehung
Guten Tag Frau Meyreis,
wir sind Großeltern von 10 Enkeln. Wir fragen uns, wie Sie und Ihre Partei die aktuelle Situation im Bezug auf die Bildung unserer Kinder / Enkelkinder sehen und vor allem ... wie wollen Sie ganz konkret die verpassten Chancen der gesamten Bildung, inkl. der digitalen Bildungsangebote gerade auch für die Grundschüler, auffangen, ausgleichen, aufarbeiten?
In gespannter Erwartung grüssen
Inge und Udo B. Hellmann
Sehr geehrte Frau Hellmann, sehr geehrter Herr Hellmann,
Sie haben recht. Im Bereich der Bildung gibt es jetzt einiges aufzuarbeiten.
Jetzt, wo ab dem 22. Februar der Wechselunterricht in den Grundschulen in Rheinland-Pfalz wieder losgehen soll, braucht es regelmäßige Schnelltests an den Schulen sowie FFP2 Masken für Alle und bestenfalls auch überall Lüftungsanlagen. Und auch in den Kindertagesstätten, die ja weiterhin geöffnet sind.
Wir sind der Meinung, dass die Zahl der Klassenarbeiten und schriftlichen Tests deutlich zurückgefahren werden muss. Den Schülerinnen und Schülern muss explizit die Möglichkeit gegeben werden, versäumte Lehrinhalte möglichst passgenau nachzuholen. Es bringt jetzt nichts, die übliche Anzahl der Leistungsnachweise aufrecht zu erhalten, sondern es ist jetzt wichtig, die zentralen Lerninhalte zu vermitteln, sodass möglichst kein Kind abgehängt wird, denn Bildung darf auch in einer Pandemie kein Privileg sein. Auch jenseits der Pandemie fordern wir, dass die Schulen mehr Eigenverantwortung bekommen. Schulen sollen künftig über Gelder verfügen können, um beispielsweise Vertretungslehrkräfte oder Schulsozialarbeiter*innen einzustellen. Auf diese Weise werden Schulen flexibler und können schneller auf aktuelle Bedarfe und Engpässe reagieren. Auch in der Pandemie sind die Probleme an den Schulen sehr individuell, deshalb sollten die Schulen für ihre Schülerinnen und Schülern ganz nach den spezifischen Bedürfnissen Personal einsetzen und die Kinder fördern können. Es müssen Lerngruppen verkleinert werden und Doppelbesetzungen, auch zusammen mit Schulsozialarbeiter*innen, möglich sein können. Ein weiterer Beitrag dazu kann die Ferienschule sein, wie sie auch in Mayen-Koblenz in einigen Kommunen im letzten Sommer angeboten wurde. Es gibt aber in der Bildungslandschaft noch mehr zu tun: wir brauchen wir eine leistungsfähige Infrastruktur, technischen Support und fitte Lehrkräfte, die sich regelmäßig fortbilden, besonders im digitalen Bereich. Das Angebot der kostenfreien Schulbuchausleihe für Familien mit geringem Einkommen wollen wir auf Laptops und Tablets einschließlich des erforderlichen Supports erweitern. Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesem "Rundumschlag" weiterhelfen.
Viele Grüße aus Ochtendung, Birgit Meyreis